Wildschweine: Jäger befürchten starke Zunahme
Kreisgruppe nennt unter anderem „unermessliche Futterquellen“als Grund für diese Entwicklung
702 Wildschweine wurden 2016 in den Wäldern Memmingens und des westlichen Unterallgäus von den Inhabern der Jagdreviere erlegt. „Das Bejagen des Schwarzwildes wird immer schwieriger, und so kann es sich immer besser vermehren“, hieß es bei der Hegeschau der Memminger Kreisgruppe des Landesjagdverbandes. „Dazu kommen noch die unermesslichen Futterquellen, die im vergangenen Jahr die Bucheckern und die zunehmenden Flächen an Mais boten.“Daher erwarten die Jäger eine starke Population.
Vorsitzender Andreas Ruepp begrüßte zur Hegeschau, verbunden mit der Jahresversammlung, auch Jagdberater, Vertreter der Jagd-, Landwirtschafts- und Forstbehörden. 877 Jagdschein-Inhaber hegen derzeit in unserer Region das Wild. Die Information über die „Strecken“, also die Jagdergebnisse, stand im Mittelpunkt (siehe auch
Interessant dabei waren sichtbar starke Veränderungen. So ging die Anzahl der erlegten Hasen weiterhin zurück. Die Fachleute führen dies auf die Abnahme der Hasen, bedingt durch immer kleinere Lebensräume, zurück.
Größer geworden ist dagegen die Anzahl der durch Verkehrsunfälle getöteten Tiere: So waren allein beim Rehwild fast zwölf Prozent der toten Tiere Unfallopfer. „Bei den Wildschweinen waren es nur gut zwei Prozent. Die verhalten sich am Straßenrand intelligenter“, meinte dazu der Schwarzwildberater Ruepp, der auch überregional im Jagdverband tätig ist, berichtete zudem von Themen, die für die Jäger wichtig sind. Änderungen gibt es bei den Vorschriften zur Aufbewahrung von Waffen, neue Techniken ermöglichen den Schutz von Rehkitzen bei Mäharbeiten, und bundes- einheitliche Regelungen für die Jägerprüfung kommen demnächst. Auch auf die Diskussion zur Rückkehr des Wolfes ging Ruepp ein: „Von uns Jägern braucht keiner den Wolf und begrüßen werden wir ihn auch nicht. Schließlich ist er kein Veganer.“Ein besonderer Punkt war Ruepps Bericht über die noch laufende gerichtliche Auseinandersetzung mit dem früheren Kassenführer der Kreisgruppe. Die Verhandlung um eine Schadenssumme von rund 33000 Euro konnte nach Angaben von Ruepp im Mai wegen Erkrankung des Angeklagten nicht stattfinden und sei deshalb in den Juli verlegt worden.
Abschusszahlen – tote Tiere