Das Interesse am Babenhauser Flexibus ist groß
Wie das Konzept im Fuggermarkt aussehen könnte, ist aber noch unklar
Einfach und zügig von Ort zu Ort kommen – das könnte im kommenden Jahr auch in Babenhausen möglich sein. Josef Brandner von der Firma BBS Reisen Brandner GmbH, präsentierte den Rathauschefs das Konzept hinter dem Flexibus bei der Dienstbesprechung der Unterallgäuer Bürgermeister in Heimertingen. Demnach könnten Personen vorab bei dem Busunternehmen anrufen und ausmachen, wann sie abgeholt werden wollen. Wie berichtet, folgt das Fahrzeug dabei keinem Fahrplan, ist aber haltestellengebunden. So könnte es in Zukunft auch in Babenhausen sein, erklärte Bürgermeister Otto Göppel auf Nachfrage.
„Es wird fixe Haltepunkte geben“, sagte er. Der Bus fahre dann von Haltestelle zu Haltestelle. Das gesamte Netz an Stationen sei sehr eng, so lägen maximal 150 bis 200 Meter zwischen den jeweiligen Stopps des Busses, berichtete der Rathauschef. Eine Fahrtreservierung sollte bis 30 Minuten vor der Abfahrt getätigt werden.
In Krumbach rollt der Flexibus bereits durch die Stadt und stoppt an insgesamt 100 Haltepunkten. „Bei uns müsste man das über die Verwaltungsgemeinschaft festlegen, wo die Haltestellen hinkommen“, sagte Göppel. Es könnte durchaus sein, dass der Fuggermarkt dann ein Drittel von der Stationenanzahl, die die Stadt Krumbach hat, bekommt. „Aber das ist alles noch weit entfernt. Ich kann da jetzt noch gar nichts Genaueres sagen.“Bislang sei das noch Zukunftsmusik. Zunächst müssten die betroffenen Gremien über den Flexibus in Babenhausen entscheiden – in diesem Fall der Gemeinderat und auch der Kreistag. Denn die Sache mit dem Flexibus sei auch eine finanzielle Frage.
Sowohl der Landkreis als auch die Gemeinden müssen wohl zu den Fördergeldern, die vom Freistaat kommen, noch Kosten decken. Das komme auf die Hochrechnungen an, sagte Göppel.
Die Förderung sieht laut Pressesprecherin vom Landratsamt Unterallgäu, Sylvia Rustler, so aus, dass im ersten Jahr 65 Prozent gefördert werden, im zweiten 55, dann 45, im vierten 40 Prozent und im fünften und somit letzten Förderjahr finanziert der Freistaat 35 Prozent der Flexibussumme.
Dem Landratsamt zufolge sollen mit der Einführung des Flexibusses künftige Mobilitätsanforderungen erfüllt werden. Verbunden damit ist die flächendeckende Erschließung von Teilräumen innerhalb des Unterallgäus.
Das Thema Flexibus ist in der Region nicht neu, bereits vor drei Jahren wurde Josef Brandner mit der Erstellung eines Konzeptes beauftragt, heißt es vonseiten des Landratsamtes. Eine Umsetzung des Konzeptes scheiterte bisher aber an der fehlenden Mitfinanzierung durch den Freistaat. Das hat sich nun geändert.
Ob der Flexibus dann tatsächlich auch längerfristig durch Babenhausen rollen wird, müsse sich im Versuch zeigen, so Göppel. Das hänge von der Bevölkerung ab. Er sehe die Entwicklung bisher sehr positiv. „Das hat sich gut angehört“, sagte
Verwaltungsgemeinschaft ist möglicher Einsatzort
er in Bezug auf die Bürgermeisterbesprechung und das vorgestellte Konzept. Das Interesse sei auch bei den anderen Rathauschefs da. „Das Interesse ist schon groß“.
Babenhausen wurde in der Versammlung bereits als möglicher Flexibusort vorgeschlagen. Brandner habe Göppel zufolge erklärt, dass die Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen zusammen mit Boos ein typischer Einsatzort wäre.
Aber nicht nur der Flexibus war Thema bei der Dienstbesprechung der Bürgermeister. So ging es auch um Asylbewerber im Landkreis Unterallgäu.
Generell gehe die Anzahl der ankommenden Flüchtlinge zurück, der Landkreis baue deshalb seine Unterkünfte ab, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. 1326 Asylbewerber sind aktuell in den Unterkünften des Landkreises untergebracht, 505 davon sind Fehlbeleger, also anerkannte Flüchtlinge, die noch keine eigene Wohnung gefunden haben und vom Landkreis in dessen Gebäuden geduldet werden.
So auch in Babenhausen. Aktuell gibt es Göppel zufolge neun Gebäude, in denen Asylbewerber untergebracht sind. Bisher wurde eine Adresse davon gekündigt. „Ich denke, wir sind aber noch nicht am Ende der Flüchtlingsbewegung. Der Familiennachzug kommt wahrscheinlich noch.“
In Babenhausen leben 68 Asylbewerber, 21 sind es in Winterrieden, 14 in Kettershausen und zwölf in Kirchhaslach. Somit wohnen in der Verwaltungsgemeinschaft 115 Flüchtlinge.