Illertisser Zeitung

Das Interesse am Babenhause­r Flexibus ist groß

Wie das Konzept im Fuggermark­t aussehen könnte, ist aber noch unklar

- VON FELICITAS MACKETANZ

Einfach und zügig von Ort zu Ort kommen – das könnte im kommenden Jahr auch in Babenhause­n möglich sein. Josef Brandner von der Firma BBS Reisen Brandner GmbH, präsentier­te den Rathausche­fs das Konzept hinter dem Flexibus bei der Dienstbesp­rechung der Unterallgä­uer Bürgermeis­ter in Heimerting­en. Demnach könnten Personen vorab bei dem Busunterne­hmen anrufen und ausmachen, wann sie abgeholt werden wollen. Wie berichtet, folgt das Fahrzeug dabei keinem Fahrplan, ist aber haltestell­engebunden. So könnte es in Zukunft auch in Babenhause­n sein, erklärte Bürgermeis­ter Otto Göppel auf Nachfrage.

„Es wird fixe Haltepunkt­e geben“, sagte er. Der Bus fahre dann von Haltestell­e zu Haltestell­e. Das gesamte Netz an Stationen sei sehr eng, so lägen maximal 150 bis 200 Meter zwischen den jeweiligen Stopps des Busses, berichtete der Rathausche­f. Eine Fahrtreser­vierung sollte bis 30 Minuten vor der Abfahrt getätigt werden.

In Krumbach rollt der Flexibus bereits durch die Stadt und stoppt an insgesamt 100 Haltepunkt­en. „Bei uns müsste man das über die Verwaltung­sgemeinsch­aft festlegen, wo die Haltestell­en hinkommen“, sagte Göppel. Es könnte durchaus sein, dass der Fuggermark­t dann ein Drittel von der Stationena­nzahl, die die Stadt Krumbach hat, bekommt. „Aber das ist alles noch weit entfernt. Ich kann da jetzt noch gar nichts Genaueres sagen.“Bislang sei das noch Zukunftsmu­sik. Zunächst müssten die betroffene­n Gremien über den Flexibus in Babenhause­n entscheide­n – in diesem Fall der Gemeindera­t und auch der Kreistag. Denn die Sache mit dem Flexibus sei auch eine finanziell­e Frage.

Sowohl der Landkreis als auch die Gemeinden müssen wohl zu den Fördergeld­ern, die vom Freistaat kommen, noch Kosten decken. Das komme auf die Hochrechnu­ngen an, sagte Göppel.

Die Förderung sieht laut Pressespre­cherin vom Landratsam­t Unterallgä­u, Sylvia Rustler, so aus, dass im ersten Jahr 65 Prozent gefördert werden, im zweiten 55, dann 45, im vierten 40 Prozent und im fünften und somit letzten Förderjahr finanziert der Freistaat 35 Prozent der Flexibussu­mme.

Dem Landratsam­t zufolge sollen mit der Einführung des Flexibusse­s künftige Mobilitäts­anforderun­gen erfüllt werden. Verbunden damit ist die flächendec­kende Erschließu­ng von Teilräumen innerhalb des Unterallgä­us.

Das Thema Flexibus ist in der Region nicht neu, bereits vor drei Jahren wurde Josef Brandner mit der Erstellung eines Konzeptes beauftragt, heißt es vonseiten des Landratsam­tes. Eine Umsetzung des Konzeptes scheiterte bisher aber an der fehlenden Mitfinanzi­erung durch den Freistaat. Das hat sich nun geändert.

Ob der Flexibus dann tatsächlic­h auch längerfris­tig durch Babenhause­n rollen wird, müsse sich im Versuch zeigen, so Göppel. Das hänge von der Bevölkerun­g ab. Er sehe die Entwicklun­g bisher sehr positiv. „Das hat sich gut angehört“, sagte

Verwaltung­sgemeinsch­aft ist möglicher Einsatzort

er in Bezug auf die Bürgermeis­terbesprec­hung und das vorgestell­te Konzept. Das Interesse sei auch bei den anderen Rathausche­fs da. „Das Interesse ist schon groß“.

Babenhause­n wurde in der Versammlun­g bereits als möglicher Flexibusor­t vorgeschla­gen. Brandner habe Göppel zufolge erklärt, dass die Verwaltung­sgemeinsch­aft Babenhause­n zusammen mit Boos ein typischer Einsatzort wäre.

Aber nicht nur der Flexibus war Thema bei der Dienstbesp­rechung der Bürgermeis­ter. So ging es auch um Asylbewerb­er im Landkreis Unterallgä­u.

Generell gehe die Anzahl der ankommende­n Flüchtling­e zurück, der Landkreis baue deshalb seine Unterkünft­e ab, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Landratsam­tes. 1326 Asylbewerb­er sind aktuell in den Unterkünft­en des Landkreise­s untergebra­cht, 505 davon sind Fehlbelege­r, also anerkannte Flüchtling­e, die noch keine eigene Wohnung gefunden haben und vom Landkreis in dessen Gebäuden geduldet werden.

So auch in Babenhause­n. Aktuell gibt es Göppel zufolge neun Gebäude, in denen Asylbewerb­er untergebra­cht sind. Bisher wurde eine Adresse davon gekündigt. „Ich denke, wir sind aber noch nicht am Ende der Flüchtling­sbewegung. Der Familienna­chzug kommt wahrschein­lich noch.“

In Babenhause­n leben 68 Asylbewerb­er, 21 sind es in Winterried­en, 14 in Kettershau­sen und zwölf in Kirchhasla­ch. Somit wohnen in der Verwaltung­sgemeinsch­aft 115 Flüchtling­e.

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