Durchwachsene Erntebilanz
Bauern und Gartenexperten im Landkreis Neu-Ulm ziehen ein erstes Fazit zur Ernte in diesem Jahr. Vor allem Obstsorten haben unter Frost im Frühjahr gelitten
Die Landwirte in der Region stecken mitten in der Erntezeit. Wobei die Wintergerste schon größtenteils eingefahren ist, sagt Andreas Wöhrle vom Bayerischen Bauernverband. Der Landwirt ist Kreisobmann für den Landkreis Neu-Ulm. Er baut unter anderem Wintergerste und Körnermais an und weiß, auch aus Gesprächen mit anderen Landwirten, wie es um die Ernte in diesem Jahr steht.
Die Erträge bei der Wintergerste seien durchschnittlich gewesen, sagt Wöhrle. Beim Körnerraps, der gerade gedroschen wird, werden die Erträge wohl einigermaßen gut sein. Obwohl es Felder gebe, bei denen bis zu 60 Prozent der Feldfrüchte von Hagel zerstört wurden, sagt Wöhrle. Auch bei Rüben und Mais sieht es dort gut aus, wo die Äcker vom Unwetter verschont blieben. Geerntet werden diese aber erst im Herbst.
Zum Weizen kann Wöhrle derzeit noch nicht viel sagen. Es habe eine trockene Phase zu der Zeit gegeben, als sich das Korn hätte füllen sollen. Auch die Sommergerste und Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, würden demnächst erst eingebracht. Einige Landwirte hätten dieses Jahr allerdings mit dem Kartoffelkäfer zu kämpfen. Ähnlich wie beim Borkenkäfer sei die Population heuer eher groß. Wie die Knollenernte genau ausfällt, wird sich noch zeigen. Frühkartoffeln seien zum Teil jetzt schon reif, die Hauptsaison für die Nutzpflanze beginne aber erst Ende August, sagt Wöhrle.
Sonne und Trockenheit der vergangenen Tage hätten das Getreide schneller reifen lassen und die Landwirte auf Trab gehalten, um die Ernte noch vor dem erwarteten Regen einzubringen, sagen die Schreivogels aus Bergenstetten. Bei Dunkelheit wirken ihre großen Erntemaschinen wie gespenstische Ungetüme, die durch die Landschaft geistern. Wesentlich unspektakulärer geht es da beim Obst und den Beeren zu.
In Bellenberg, wo bei Familie Schweigart traditionell Äpfel, Kirschen, Birnen und Zwetschgen angebaut werden, fällt die Ernte dieses Jahr recht uneinheitlich aus. „Die Erträge unterscheiden sich sogar von Baum zu Baum“, hat die Obstbäuerin beobachtet. „Je nachdem, wie fortgeschritten sie im Wachstum waren.“Bei den frühen Sorten seien die Blüten beim Kälteeinbruch im Frühjahr erfroren. Die Kirschen sind abgeerntet, als Nächstes kom- men Zwetschgen dran. „Im August erwarten wir schon Frühäpfel“, so die Hofbesitzerin, „und im September dann das restliche Obst.“Generell sei die Ernte heuer nicht so gut wie im Vorjahr, „doch es gibt schon etwas“.
Kreisfachberater Rudolf Siehler zieht seine Schlussfolgerungen aus den Beobachtungen im Kreismustergarten, wo beim Frosteinbruch Anfang Mai sechs Grad Minus gemessen wurden. „Das ist zuviel für die Blüten“, so Siehler, „drei Minusgrade mögen noch angehen.“So befürchtet er eine schlechte Steinobsternte, kaum Kirschen und bei Zwetschen vielleicht 20 Prozent der gewohnten Menge. Beim Kernobst wie Äpfel, Birnen oder Quitten fielen die Erträge sortenbedingt aus, er kalkuliert im Durchschnitt mit 40 Prozent der normalen Erträge. Die alte Apfelsorte „Gravensteiner“zum Beispiel sei ein Frühblüher und dem Frost zum Opfer gefallen. Liebhaber unterschiedlicher Apfelbäume könnten womöglich mit besserer Ernte rechnen als die Erwerbsbauern mit großen Plantagen aus wenigen Sorten, die eventuell alle erfroren sind. Bei der Beerenernte verhalte es sich ähnlich: Frühblüher wie die Johannisbeeren hätten im Kreismustergarten dank Vliesabdeckung gut überlebt, allerdings mit weniger Früchten an den Rispen. Die sich später entwickelnden Himbeeroder Brombeerstauden würden reichlich tragen. Die Erdbeerernte sei in Abhängigkeit von der Bodenqualität ausgefallen, bei trockener Erde waren die Früchte verschrumpelt.
Udo Haas vom gleichnamigen Biobauernhof in Betlinshausen zeigt sich mit seiner Beerenobsternte zufrieden. Die Erdbeeren sind abgeerntet, jetzt werden Heidelbeeren reif. „Die Erträge sind okay, es kann ja passieren, dass gar nichts wächst.“So wie heuer bei seinen Apfelbäumen. Die Blüten sind beim Frost Anfang Mai erfroren.
Eigentlich wär ja jetzt grad s’Sommerloch, aber des fällt huier aus, weil: Ibrall liest ond schwätzt ma bloß no vom Nuxit. Des hoißt also, d’Nei-Ulmr wellat raus aus deam Landkreis, weil se sich nomma mit deane Tissamer romärgra miassat – deane wo se s’Krankahaus so zemagricht hand, dass es bloß no Geld koscht ond koin Wert meah hat. Ond rentiera däb sich der Nuxit au, hand se ausgrechnat. Also sag i: Nau gand halt zua, wenn’s ohne ons so viel scheaner ond billiger isch. Wenn Ihr z’Nei-Ulm denna a nuis Rothaus brauchat, nau kaufatr dia Kupferburg ond mit deam Geld bauat mier z’Tissa s’nuie Landratsamt fier da Illerkrois, ond auf d’Auto kommt sowieso ILL. Wo toant mier nau des Landratsamt na ? Mei, do geits meahner Meglichkeita: S’Allerbescht wär, ma baut des nuie Amt do na, wo bisher d’Fuierwehr isch. Des tät zeitmäßig grad nausgau, weil s’nuie Schpritzahaus isch bis dett na scho fetig. Dr Herr Landrat mit dr Hauptverwaltong kommt ens Schloss nauf, wia en alte Zeita. D’Sitzonga macht ma em Barocksaal, des sieht ebbes gleich ond so viel Platz wia bisher braucht ma au nomma, weil ja dann koine NeiUlmr Kreisrät meah om da Disch romm hoggat. Abr mier hand ja no andre Heisr, wo ma des Amt neitoa kennt: S’Krankahaus schtoht ja sowieso scho leer, also kennt ma au do de ganz Verwaltong onterbrenga. Oder fier s’alte Haus vom Kolleg dussa suacht ma ja au scho a Verwendong, wenn ma neabadana a nuia Schual baut, do geng’s au. Also: Mier wissat eis scho z’helfat, au ohne Nei-Ulm. Wenn der Nuxit tatsächlich kommt, nau brengat mier gwieß a groaßa Bloskapell zamm, ond dia schpielt nau z’NeiUlm denna a scheas „NuxitSchtändle“. S’Programm hau e scho beianand. D’Kuschelpolka braucht ma it auflega, sondern: Zearscht kommt „Muaß i denn zom Schtädtele naus“, nau „Abschied der Gladiatoren“, weil’s nau aus isch mit de ganze Schticheleia, ond zletscht geit’s dean russischa Marsch „Abschied der Slawin“– der hoißt nemlich auf Schwäbisch „Abschied der Schlawiner“. Ond nau wär des mit deam Nuxit au gschafft, moint Uier Wiesele