Asylbewerber sticht auf seinen Schwager ein
In Winterrieden ist eine Auseinandersetzung eskaliert. Zwischen den Verwandten gab es schon länger Streit
Ein Streit unter Bewohnern einer Asylunterkunft in Winterrieden ist am Montag eskaliert. Wie die Polizei meldet, war ein 24-jähriger Bewohner mit einem Gemüsemesser auf seinen Schwager losgegangen. Mit diesem stach er mehrmals auf seinen 39-jährigen Verwandten ein. Das Opfer erlitt dadurch schwere Verletzungen und wurde später ins Krankenhaus gebracht.
Wie Christian Eckel, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West sagt, lagen die beiden Kontrahenten schon längere Zeit im Streit. Bereits am Donnerstag vergangener Woche kam es zwischen den Verwandten in der Asylbewerberunterkunft zu einer handfesten Auseinandersetzung, bei dem der 24-Jährige mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Wie berichtet, hatten der 24-Jährige und ein 38-jähriger Bewohner im ersten Stock der Unterkunft gefeiert. Laut Polizei sei dabei auch eine erhebliche Menge Alkohol geflossen. Die Bewohner im Erdgeschoss, unter denen auch der 39-Jährige war, fühlten sich davon in ihrer Nachtruhe gestört. Als sie die Feiernden auf ihr Verhalten ansprachen, kam es zur Schlägerei.
Am Montag ist die Fehde unter den Verwandten schließlich eskaliert. Der 24-jährige Bewohner, der laut Polizei aus Afghanistan stammt, habe gegen 14.30 Uhr an der Tür der Familie seines Schwagers geklingelt. Als die Tür von dem 39-Jährigen geöffnet wurde, stach der Täter nach derzeitigem Kenntnisstand mit einem Gemüsemesser mehrmals auf ihn ein. Auf den Vorfall aufmerksam geworden, mischten sich Familienangehörige des Opfers ein und verletzten den Täter an der Nase. Er wurde ebenfalls ins Krankenhaus gebracht und dort ambulant behandelt.
Gegen den 24-jährigen Afghanen wurde ein Haftbefehl erlassen. Laut Eckel befindet er sich noch in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Memmingen stufte den Vorfall als versuchtes Tötungsdelikt ein.
Im Einsatz waren am Montag mehrere Streifenbeamte der Polizei Memmingen und Illertissen sowie ein Diensthundeführer. Die Ermittlungen wurden von der Kriminalpolizei Memmingen übernommen.