In der Region wird jetzt gerockt
Die riesige Bühne auf dem Münsterplatz signalisiert bereits den Ausnahmezustand. Was geboten ist
Aus 4000 Einzelteilen, die zusammen 69 Tonnen wiegen, wird auf dem Münsterplatz eine Bühne zusammengebaut. Die am Bühnendach hängende Licht- und Tonanlage bringt alleine zwölf Tonnen auf die Waage. Viel Aufwand für immerhin drei Veranstaltungen: Premiere feiert das 13 Meter hohe, 25 Meter breite und 32 Meter tiefe Konstrukt am heutigen Freitag, wenn Philipp Poisel auftritt. Am Sonntag performt dann die Band Scorpions, bevor am Schwörmontag die „Radio 7-Party“steigt. Markus Horn, der Marketingleiter des veranstaltenden Senders Radio 7, ist mit dem Vorverkauf „sehr zufrieden“. Erwartet werden für das Konzert von Poisel 4000 Besucher, die Scorpions spielen voraussichtlich vor 9000 Menschen. „Damit sind wir voll im Plan.“
Ausverkauft ist keines der Konzerte, auch wenn die Scorpions sonst auf weit größeren Bühnen spielen: Der übernächste Auftritt führt die Hannoveraner in den 20000 Menschen fassenden New Yorker Madison Square Garden. Für die beiden Konzerte gibt es noch Karten an der Abendkasse. Wie viele Besucher am Schwörmontag den Weg auf den Münsterplatz finden, lässt sich freilich kaum voraussagen: Das Kommen und Gehen wird groß sein, nachdem die Veranstaltung keinen Eintritt kostet. Vier Partybands stehen jedenfalls ab 17 Uhr auf der Bühne, die nur Insidern bekannt sein dürften: Losamol, Biba und die Butzemänner, Big Maggas sowie Goodfellas. ● Den musikalische Auftakt zum Schwörwochenende macht die Rock- und Indie-Coverband Jesus George am heutigen Freitag um 17 Uhr auf dem Neu-Ulmer Schwal. Am Samstag ist dort ab 17 Uhr die United Dance Band zu hören, am Sonntag die Albfetza und am Schwörmontag Rockspitz. ● Fast schon eine Tradition ist es, dass Rock Unlimited am „Schwörsamstag“bei „Rock am Petrus“auf dem Petrusplatz auftritt. Beginn ist um 19 Uhr mit der Band Sonic Flame im Vorprogramm. ● 12000 Lichter verwandeln am Samstag die Donau in ein Meer aus schillernden Farben. Die Donaubrücken sind beliebte Orte, um dem Spektakel auf dem Wasser zuzuschauen. Die Herdbrücke und die Gänstorbrücke werden am Samstag für den motorisierten Verkehr gesperrt. Beginn ist etwa 21 Uhr. ● Beim Schwörkonzert am Samstag um 19 Uhr im Münster werden der Motettenchor der Münsterkantorei, der Ulmer Oratorienchor und das städtische Philharmonische Orchester auftreten. ● Bei Einbruch der Dunkelheit startet am Samstag das seit Jahren stattfindende Ballonglühen neben dem Ulmer Volksfest. Riesige Heißluftballons leuchten choreografiert zu stimmungsvoller Musik. ● Nachdem bereits am Sonntag zuvor Duelle auf der Donau stattgefunden haben, steht am Schwörsonntag der zweite Teil des Fischerstechens an. An der Tageskasse werden am Sonntag noch rund 4300 Tickets, vor allem Stehplatzkarten, erhältlich sein. Beginn ist um 15 Uhr. ● Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch leistet am Schwörmontag vom Balkon des Schwörhauses den Eid auf die Stadtverfassung. Dies steht in der Tradition der reichsstädtischen Verfassung von 1397 („Grosser Schwörbrief“). Das Zeremoniell beginnt um 11 Uhr auf dem Weinhof. ● Wie immer um 16 Uhr startet das Nabada („Hinunterbaden“), der fröhliche Umzug auf der Donau. 14 Gruppen steuern ihre Mottofähren den Fluss hinab. ● Bei Regenwetter findet die Schwörrede im Münster statt, was durch rote Signalkörbe am Viereckkranz des Münsters angezeigt wird. Das Nabada findet auch bei Regen statt. Nur bei Hochwasser oder Gewitter muss es ausfallen, was wiederum durch rote Körbe am Münsterturm verkündet wird oder www.ulm.de nachzulesen ist.