Ein Vorbild für andere Dorfgemeinschaftshäuser
Der Bucher Gasthof „Zum Lamm“hat es nach den Umbaumaßnahmen in eine Broschüre geschafft
Im Jahr 2008 kaufte der Markt Buch den leer stehenden, sanierungsbedürftigen und unter Denkmalschutz stehenden Gasthof „Zum Lamm“. Weil der Gemeinde bis dahin ein Treffpunkt fehlte, baute sie das traditionsreiche Gasthaus aus. In rund eineinhalbjähriger Bauzeit wurde zwischen Haupt- und Unterer Straße ein Zentrum für die Bürger geschaffen. Ein Vorzeigeprojekt, das nun in einer Broschüre des Amts für Ländliche Entwicklung Schwaben veröffentlicht wurde.
Die Dokumentation zeigt Beispiele von Dorfgemeinschaftshäusern, die mithilfe des Bayerischen Dorfentwicklungsprogramms wiederbelebt worden seien, so Präsident Johann Huber vom Krumbacher Amt. In den Landkreisen NeuUlm, Günzburg und Krumbach hat das Amt insgesamt 23 Projekte herausgegriffen. Im Kreis Neu-Ulm ist neben Buch auch der Weißenhorner Stadtteil Wallenhausen vertreten. Dort wurde die „Alte Schule“instandgesetzt.
Mit 18 sanierten Gebäuden ist vor allem das Unterallgäu stark vertreten. Laut Huber sei dort der Bedarf und die Nachfrage nach den Fördermitteln zuletzt sehr hoch gewesen. Die Beispiele in der Broschüre zeigten, wie sich die Zentren einer funktionierenden Dorfgemeinschaft und die Rahmenbedingungen über die Jahre veränderten. „Konzentrierte Schulstandorte, Priestermangel und modernes Freizeit- und Essverhalten nahmen den Gebäuden und deren Nutzern die Grundlage“, so Huber.
Auch in der Gemeinde Buch stand die Dorfwirtschaft Lamm existenzielle schon ein Jahr leer, bevor die Kommune sie erwarb. Für rund 1,5 Millionen Euro wurde das Gebäude letztlich umgebaut und um einem Veranstaltungssaal, den Dorfstadl, erweitert.
„Ein wichtiger Erfolgsfaktor dabei ist die aktive Bürgermitwirkung“, so Huber. Gerade die Menschen würden die Bedürfnisse vor Ort am besten kennen. So stärkten die Dorfgemeinschaftshäuser nicht nur das Vereinsleben, sondern entwickelten sich mancherorts zu kulturellen Zentren. Sie werden vielfach multifunktional genutzt. „Es ist erfreulich zu sehen, wie so das einst pulsierende Leben durch neue Nutzungen seine Fortsetzung findet“, sagt Huber.
Die Broschüre „Dorfgemein schaftshäuser“kann im Internet unter www.landentwicklung.bayern.de/schwa ben/ heruntergeladen oder unter Tele fon 08282/92204 angefordert werden.