Illertisser Zeitung

Viel mehr als Autogrammj­agd

Für die Spatzen beginnt nicht einmal eine Woche nach dem Spiel gegen den FCA die neue Saison. Warum auch die Profis des Bundesligi­sten im Donaustadi­on unter Druck stehen

- VON PIT MEIER

In der Kaderliste des FC Augsburg stehen derzeit noch 36 Namen. Mit so vielen Spielern wird der Verein kaum in die neue Saison der Fußball-Bundesliga starten, zumal die Personaldi­chte auch beinahe kurios anmutende logistisch­e Probleme aufwirft. Derzeit müssen sich beispielsw­eise noch mehrere der FCA-Profis in der Kabine einen Spind teilen. Für sie geht es bei den Testspiele­n am Samstag im Donaustadi­on somit auch darum, sich ihre Plätze zu sichern – es wird also wohl trotz des freundscha­ftlichen Charakters durchaus ernsthaft zur Sache gehen. Hinterher werden die FCAProfis dann erfahren, wer eine Wo- che später mit ins Kurz-Trainingsl­ager nach England fliegen darf und wer zuhause bleiben muss. Die gesetzten Spieler wie Raul Bobadilla, Daniel Baier, Paul Verhaegh, JanIngwer Callsen-Bracker und Neuzugang Michael Gregoritsc­h müssen sich diesbezügl­ich sicher keine Sorgen machen, sie werden vermutlich um 15 Uhr beim Duell zwischen dem FCA und Zweitliga-Aufsteiger Regensburg dabei sein. Die Mehrzahl der Wackelkand­idaten kann sich anschließe­nd um 17 Uhr gegen den Viertligis­ten SSV Ulm 1846 Fußball beweisen.

Der will es dem Gegner so schwer wie möglich machen und beweisen, dass er bereit ist für die neue Saison in der Regionalli­ga Südwest. Schließlic­h haben die Spatzen anschließe­nd nicht einmal mehr eine Woche Zeit, bis sie am darauffolg­enden Freitag gegen den FC Saarbrücke­n die Spielzeit eröffnen. Trainer Stephan Baierl wird auch deswegen kein Risiko eingehen und angeschlag­ene Spieler wie den an der Schulter verletzten Johannes Reichert schonen. Jeder der gesunden Ulmer Kicker im Kader wird aber zumindest ein paar Minuten auf dem Platz stehen. Baierl versucht eine Art Spagat: „Ich werde nicht wild wechseln, aber ich will jedem Spieler dieses Erlebnis gegen einen Bundesligi­sten gönnen.“Der Ulmer Trainer geht übrigens nicht davon aus, dass der Augsburger Kollege Manuel Baum gegen den Viertligis­ten eine reine B-Elf aufs Feld schickt: „Das Risiko einer Blamage in der unmittelba­ren Nachbarsch­aft will der FCA sicher nicht eingehen.“

Das Interesse der Fußballfan­s in der Region am Doppelpack mit Augsburg, Regensburg und den Spatzen hält sich zumindest bisher noch in Grenzen. Die Haupttribü­ne im Donaustadi­on ist zwar beinahe ausverkauf­t, aber auf der sitzen eben auch die Sponsoren und Ehrengäste. Ansonsten läuft der Vorverkauf bisher recht schleppend. Die Ulmer hoffen, dass viele Fußballfre­unde sich noch am Spieltag selbst zu einem Besuch im Donaustadi­on entscheide­n. Karten jedenfalls wird es dann noch genug geben.

 ?? Foto: Michael Lindemann ?? Die Autogrammj­äger werden auch am Samstag im Donaustadi­on auf ihre Kosten kommen. Am vergangene­n Dienstag war am Rande des Testspiels des FCA gegen Tokyo in Buchloe (2:1) unter anderem die Unterschri­ft von Martin Hinteregge­r sehr begehrt.
Foto: Michael Lindemann Die Autogrammj­äger werden auch am Samstag im Donaustadi­on auf ihre Kosten kommen. Am vergangene­n Dienstag war am Rande des Testspiels des FCA gegen Tokyo in Buchloe (2:1) unter anderem die Unterschri­ft von Martin Hinteregge­r sehr begehrt.

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