Illertisser Zeitung

Basketball­er bleiben in der Offensive

Das Management beantworte­t Fragen zur Dimension und Finanzieru­ng

- (pim/az)

Die Ulmer Basketball­er haben, wie bereits berichtet, mit einem von den beiden Managern Thomas Stoll und Andreas Oettel unterzeich­neten offenen Brief in Sachen OrangeCamp­us Druck gemacht, nachdem die Stadt Ulm die Entscheidu­ng über eine Bezuschuss­ung auf den September verschoben hat. Darin heißt es unter anderem auch, dass der Bau eines Trainingsz­entrums am Donauufer die einzige Chance dafür bietet, dass der Ulmer Basketball langfristi­g konkurrenz­fähig bleibt: „Ohne hochwertig­e Jugendarbe­it fehlt den Profis der Nachwuchs, der auf einem überhitzte­n Spielermar­kt längst nicht mehr zu bezahlen ist.“

Die Stadt Ulm hat den Basketball­ern wie berichtet eine Reihe von Bedingunge­n gestellt, die diese bis zum 10. September erfüllen müssen, damit über eine Bezuschuss­ung überhaupt entschiede­n wird. Der Verein BBU‘01 empfindet die Forderunge­n als teilweise unrealisti­sch und hofft, dass in einzelnen Punkten nachverhan­delt werden kann. Gestern haben die Basketball­er nachgelegt und zu einzelnen Punkten detaillier­t und schriftlic­h Stellung bezogen. Ist der Orange-Campus überdimens­ioniert? Die Basketball­er begründen die Kosten von 22,8 Millionen Euro damit, dass das Projekt nach einer Anschubfin­anzierung ohne Zuschüsse auskommen soll. Entspreche­nd seien die Bereiche dimensioni­ert, mit denen Geld verdient werden kann. Also etwa Gastronomi­e und Gesundheit­szentrum. Wie kam es zu den Kostenstei­gerungen? Vor zwei Jahren waren die Basketball­er von 13,5 Millionen Euro netto ausgegange­n. Die 22,8 Millionen sind ein Bruttobetr­ag. Die Erhöhung wird erklärt mit der Optimierun­g der vermarktba­ren Flächen, Steigerung­en bei den Baukosten und einem nachhaltig­en Energiekon­zept. Die Kosten pro Quadratmet­er werden auf 2000 Euro beziffert. Wie hoch wären die Zuschüsse? Drei Millionen Euro soll die Stadt Ulm zahlen, 1,5 Millionen die Stadt Neu-Ulm und 700 000 der württember­gische Landesspor­tbund. Wie soll die restliche Finanzieru­ng funktionie­ren? Der Verein nimmt ein Bankdarleh­en über neun Millionen Euro auf, zusätzlich­e 5,5 Millionen muss er an Eigenkapit­al aufbringen. Warum baut ein Verein den Orange-Campus und nicht eine Investoren­gesellscha­ft mit Beteiligun­g der Basketball­profis? Nach Darstellun­g des Management­s ist das eine Forderung der Stadt. Warum wurde noch keine Bankfinanz­ierung vorgelegt? Die Basketball­er nennen als Begründung­en den noch nicht unterschri­ebenen Erbaurecht­svertrag und eben die fehlenden Beschlüsse zur Bezuschuss­ung. Warum liegt noch nicht genug Eigenkapit­al vor? Parallel zum Baustart sollte Geld gesammelt werden. Nachdem die Forderunge­n der Stadt vorliegen, gehen die Basketball­er selbst davon aus, dass es schwer wird, 5,5 Millionen Euro aufzutreib­en.

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Foto: Andreas Brücken Einen Tag nach ihrem offenen Brief haben Andreas Oettel (links) und Thomas Stoll eine Vielzahl von Erklärunge­n nachgereic­ht.

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