Illertisser Zeitung

Wie viel Taschengel­d ist angemessen?

Kreisjugen­dpflegerin gibt Eltern Tipps

- (az)

Der Schulanfan­g ist für viele Kinder ein wichtiger Schritt in die Selbststän­digkeit. „Und ein guter Zeitpunkt, den richtigen Umgang mit Geld zu lernen“, findet die Unterallgä­uer Kreisjugen­dpflegerin Julia Veitenhans­l. Doch wie hoch sollte der Betrag ausfallen und für was sollte er verwendet werden? Die Kreisjugen­dpflegerin gibt Eltern wertvolle Tipps.

„Die Höhe des Taschengel­des hängt vom Alter ab“, sagt Veitenhans­l in einer Pressemeld­ung vom Landratsam­t. Als Faustregel gibt sie je Klassenstu­fe etwa einen Euro pro Woche an. Geht ein Kind zum Beispiel in die dritte Klasse, sind es demnach drei Euro pro Woche. „Natürlich hängt die Höhe des Taschengel­ds auch von der finanziell­en Situation der Familie ab“, sagt sie. Ab der fünften Klasse rät Veitenhans­l, das Taschengel­d monatlich auszuzahle­n: „So lernen Kinder, sich das Geld einzuteile­n.“Wichtig sei, das Geld zu einem festen Termin auszuzahle­n, damit der Nachwuchs Planungssi­cherheit hat.

„Für notwendige Anschaffun­gen wie Schulsache­n oder Bekleidung sollten die Eltern aufkommen“, meint Veitenhans­l. Das Taschengel­d sollte für individuel­le Wünsche und Freizeitak­tivitäten wie Kinobesuch­e, Spielsache­n und Süßigkeite­n sein. Kinder sollten außerdem selbst entscheide­n dürfen, wofür sie das Geld ausgeben. „Auch aus Fehlinvest­itionen können sie lernen.“Deshalb rät die Kreisjugen­dpflegerin, kein Geld nachzuschi­eßen, wenn der Nachwuchs pleite ist: „Kinder müssen die Konsequenz­en erfahren, wenn sie ihr Geld falsch eingeteilt haben.“

Eltern sollten das Taschengel­d nicht als Erziehungs­mittel einsetzen und nicht bei Fehlverhal­ten kürzen. „Es ist sehr wichtig, dass der Betrag konstant bleibt“, betont die Kreisjugen­dpflegerin. Nur so könne das Kind lernen, damit zu wirtschaft­en. Andersheru­m sollten die Eltern das Kind nicht mit einer Erhöhung des Taschengel­ds belohnen. Veitenhans­l weist darauf hin, dass Mithilfe im Haushalt selbstvers­tändlich sein sollte und nicht extra bezahlt werden soll.

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