Zwei Männer und ein Motor
Als ein gewisser Ferdinand Porsche 1897 bei Ludwig Lohner in Wien anfing, begann die Geschichte zweier Männer und ihrer futuristischen Kraftfahrzeuge. Ludwig Lohner hatte den Betrieb von seinem Vater übernommen, als die Pferde noch eine Hauptrolle beim Fahrzeugbau spielten. Er hatte zwar Maschinenbau studiert, aber sein Unternehmen war noch als die größte Pferdewagenfabrik von Österreich-Ungarn und darüber hi- naus bekannt. Dann kam aus Deutschland der junge Porsche und die Pferde hatten bald ausgedient.
Die beiden Männer entwickelten für die Lohner-Fahrzeuge einen Motor der ganz besonderen Art. Es gab zwar schon allerlei Benzin-Motoren. Der 25-jährige Ferdinand Porsche aber trat im Jahr 1900 auf der großen Pariser Weltausstellung mit einem Elektro-Auto auf, das er mit Ludwig Lohner gebaut hat. Und der Lohner-Elektro-Porsche machte Furore.
Es war Porsches erstes Auto, aber es war nicht der erste Versuch mit Elektromotoren. Schon ein Dutzend Jahre zuvor hatte die Coburger Maschinenfabrik A. Flocken ein E-Auto entwickelt. Aber dieser Flocken sah noch aus, als hätte man eine Kutsche gebaut und die Pferde vergessen. Auch in Amerika, England und Frankreich gab es Pioniere der E-Mobilität. Doch der Porsche in Paris übertraf sie alle an Eleganz, Fahrkomfort und Funktionstüchtigkeit. „Man glaubte eher in einem Schiff als in einem Wagen zu sein“, staunte ein Reporter über das leise dahingleitende Gerät.
Aber es gab ein Problem: die Reichweite. Mehr als 40 Kilometer waren nicht drin, obwohl die Batterie riesig und schwer war. Was tun? Porsche und Lohner hatten eine