Zwei Kuka Manager müssen gehen
Im Roboterbau ist das Augsburger Unternehmen sehr erfolgreich, im Anlagenbau in Deutschland will sich Kuka aber neu ausrichten. Das spiegelt sich auch personell wider
In einer Mitarbeiterversammlung hat am Montag der Augsburger Roboter- und Anlagenbauer Kuka einen Teil der Belegschaft in der Stadt über eine Veränderung der Führungsmannschaft informiert. Hintergrund ist eine Neuausrichtung in einer Sparte von Kuka – dem Anlagenbau.
Zum Hintergrund: Kuka gliedert sich in mehrere Sparten. Es gibt den Roboterbau (Robotics), den Anlagenbau (Systems) und die LogistikTochter Swisslog. Im Bereich von Kuka Systems habe es nun in Augsburg Kundenprojekte gegeben, mit denen das Unternehmen nicht vollständig zufrieden war, erklärte Kuka-Sprecherin Katrin Stuber-Koeppe im Gespräch mit unserer Zeitung nach der Veranstaltung. Man habe sich deshalb entschlossen, die Systems GmbH neu auszurichten und einen „stärkeren Fokus auf die Kundenprojekte“zu legen. Zwei Manager aus der Systems-Geschäftsführung seien in diesem Zusammenhang freigestellt worden. Darüber habe man die betroffenen Beschäftigten am Standort informiert. Kuka Systems in Augsburg hat knapp 800 Beschäftigte. Die Sparte „Systems“gliedert sich in eine nationale und eine übergeordnete internationale Ebene des Konzerns. Betroffen von dem Wechsel ist die nationale Ebene.
Die Aufgaben der freigestellten Geschäftsführer übernehmen nun die Manager der globalen Ebene, erklärte Stuber-Koeppe. KukaSystems-Organisationschef Dieter Hansch (englisch COO, Chief Operations Officer) und Kuka-SystemsFinanzchef Paul Ambros (englisch CFO, Chief Financial Officer) hätten nun die Aufgabe, sich um „die Neuausrichtung von Systems in Deutschland“zu kümmern. Weltweit geleitet wird der Bereich Systems von Larry Drake.
Im Bereich Systems stemmt Kuka nach Angaben der Sprecherin Geschäfte im Anlagenbau für die Automobilindustrie und für die Luftfahrtindustrie. Es geht hier also vor allem um Großkundengeschäfte.
Bei Kuka betont man, dass von der Veränderung im Management nur ein Bereich betroffen ist und das Geschäft alles in allem weiterhin gut läuft. „Die Gesamtperformance bei Kuka ist gut“, berichtet StuberKoeppe. Der Roboterbau eile von Erfolg zu Erfolg. Nur im Anlagenbereich habe man sich für die Neuausrichtung entschieden.
Bei der rund halbstündigen Mitarbeiterversammlung war auch Kuka-Vorstandschef Till Reuter anwesend. Er leitet das Gesamtunternehmen und steht damit praktisch über den Bereichen. Kuka hat zuletzt am Standort Augsburg massiv investiert. Das Unternehmen steht aber auch stärker in der Öffentlichkeit, seit es zuletzt von dem chinesischen Haushaltsgerätehersteller Midea übernommen wurde.
In Augsburg ist Kuka inzwischen einer der größten Arbeitgeber. Das Unternehmen insgesamt hat in der Stadt inzwischen nach dem Stand vom 30. Juni rund 4000 Mitarbeiter, davon sind über 3500 Festangestellte.