Worte voller Wut
Donald Trump nutzt seinen ersten Auftritt vor der UN-Generalversammlung zu einer historischen Drohung gegen Nordkorea. Sein Motto bleibt: „Amerika über alles“
Er habe gesagt, was zu sagen war, klopfte sich der „Amerikaüber-Alles“-Präsident nach seiner Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Gespräch mit Reportern selbstzufrieden auf die Schulter. Ein Blatt vor den Mund hatte Donald Trump während seiner genau 41-Minuten langen Ausführungen gewiss nicht genommen. Vor dem Hintergrund der grünen Marmorwand, die der US-Präsident nach eigenem Zeugnis nicht ausstehen kann, trug er mit zusammengekniffenen Augen Satz für Satz vom Teleprompter seine düstere Sicht der Welt vor.
Historisch geriet die Rede an der Stelle, als Trump vor der Vollversammlung als erster US-Präsident einer anderen Nation mit der Vernichtung drohte. „Keine Nation kann ein Interesse daran haben, zuzusehen, wie sich Nordkorea atomar den verschwinden müssen“. Trump wählte nicht gerade Worte, die die Repräsentanten der 193 Mitglieder der Weltorganisation in der Vergangenheit von einem US-Präsidenten gewohnt waren. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gehörte zu den wenigen Zuhörern, die zufrieden mit dem Kopf nickten, als der Amerikaner das unter dem Dach der Vereinten Nationen mühsam ausgehandelte Atomabkommen mit dem Iran infrage stellte. Das Abkommen sei „eine Schande“. Trump sprach von einem „der einseitigsten Verträge, auf die sich die USA je eingelassen haben“. Das letzte Wort dazu sei noch nicht gesprochen. Der Iran benutze seine Öleinnahmen, Gewalt in Syrien, Jemen und dem Nahen Osten zu verbreiten. Die USA könnten nicht zusehen, wie das Regime unter dem Schutz des Abkommens „an einer Wiederbelebung seiner Atomwaffenpläne“arbeite.
„Der Raketenmann befindet sich auf einer Selbstmordmission für sich selbst und sein Regime.“ „Wenn die USA gezwungen würden, sich selbst oder ihre Alliierten zu verteidigen, werden wir keine andere Wahl haben, als Nordkorea total zu zerstören.“ Donald Trump