Diese Platanen sollen weichen
In der Dietenheimer Innenstadt geht einiges voran, es werden unter anderem Parkplätze ausgebaut. Warum nun auch drei Bäume ersetzt werden müssen
Die Dietenheimer Gemeinderäte hatten nach der Sommerpause allerhand zu klären. Das Hauptaugenmerk der Räte galt vor allem der Innenstadtsanierung und der neuen Parksituation im Ort. ● Der bisher schon vielfach öffentlich genutzte, aber privateigene Platz an der Ecke Wainer Straße/ Königstraße wird nach einer Vereinbarung mit dem Eigentümer von diesem zur Verfügung gestellt und auf Kosten der Stadt als öffentlicher Parkplatz für neun Stellplätze angelegt. Außerdem hat die Stadt vor etwa drei Jahren ein Gelände zwischen der Krummen Gasse und der Kirchstraße angekauft und teilweise bereits als öffentlichen Parkplatz hergestellt. Nun soll der gesamte Ausbau erfolgen, wobei insgesamt 25 Stellplätze entstehen. Dazu kommt auch ein Platz mit Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge und ein Internetanschluss. Eine weitere E-Ladestation entsteht beim Rathaus. Die Maßnahmen werden vom Land Baden-Württemberg mit fast der Hälfte der Kosten gefördert. ● Die Eingrünung der beiden neuen Plätze erfolgt ähnlich wie bei dem an der Königstraße 60 bereits angelegten Gelände: Auch die Pflasterung wird wie dort einheitlich mit grauem Pflaster für die Stellplätze und gelben Steinen für die Zufahrten verlegt. In wenigen Monaten wird für sämtliche Parkplätze in der dann neu gestalteten Innenstadt ein Konzept für die Parkraumbewirtschaftung und Überwachung sowie die Weiterentwicklung der E-Mobilität zur Beratung vorgelegt. ● Bauingenieur Roland Schmuck vom planenden und bauleitenden Ingenieurbüro Wassermüller aus Ulm berichtete, dass im Bereich des fast schon fertiggestellten StadtsanierungsBauabschnittes zwischen der katholischen Stadtpfarrkirche St. Martinus und der Ecke Illertisser Straße auf der Ostseite der Königstraße unvorhergesehene Probleme aufgetreten seien: Zum einen sei eine desolate Stützmauer zum Vorschein gekommen, sodass eine zusätzliche Vormauer erforderlich geworden sei, die passend begrünt werde. Außerdem beeinträchtigten drei Platanen – wie bereits eine andere südlich beim „Ranzenburger Brunnen“– durch ihr Wurzelwerk die benach- barten Bauten. Nördlich der Kirche sei vor allem die historische Schlossmauer gefährdet. Deshalb wurde nach dem Vorschlag des Ingenieurbüros beschlossen, die drei Platanen durch andere Bäume zu ersetzen und diese anders zu platzieren. Damit bleiben sowohl die geplanten Parkplätze erhalten als auch die Fundamente der benachbarten Gebäude gesichert. ● Fünf Baugesuche wurden jeweils einstimmig oder mit großer Mehrheit genehmigt. Der Bau eines Schuppens bei einem landwirtschaftlichen Anwesen an der südlichen Ortseinfahrt wurde allerdings abgelehnt. Dieser war bereits ohne Genehmigung begonnen worden und stellt nach Ansicht der Räte eine unschöne Beeinträchtigung des Ortsbildes dar, vor allem, weil die aus Baumstämmen gebaute Blockhütte deutlich größer ist als das unmittelbar benachbarte Wohnhaus. Das Landratsamt wird nun entscheiden, wie es damit weitergeht. ● Kämmerer Al- fred Stoerk legte die Rechnungsergebnisse für das Haushaltsjahr 2016 vor und berichtete dabei, wie schon zu Jahresbeginn angedeutet, über eine sehr zufriedenstellende Finanzlage. Der Verwaltungshaushalt 2016 schließt mit einem Überschuss von mehr als 2,7 Millionen Euro ab, der dem Vermögenshaushalt zugeführt wurde. Ursprünglich waren rund 1,6 Millionen Euro Zuführung geplant gewesen. Wegen einer enormen Steigerung der Gewerbesteuer – anstelle der erwarteten 1,1 Millionen waren knapp zwei Millionen Euro eingenommen worden – fiel die Bilanz sehr positiv aus, sodass die Feststellung der Jahresrechnung einstimmig erfolgte. ● Die seit 21 Jahren unveränderte Hundesteuer wird von 50 auf 72 Euro pro Jahr angehoben und liegt damit immer noch im Durchschnittsniveau der umliegenden Gemeinden. Für den zweiten und jeden weiteren Hund sind 144 Euro, für Kampfhunde – von denen es in Dietenheim nur drei gibt – sind nun 720 statt bisher 600 Euro pro Jahr fällig. In diesem Zusammenhang gab Gemeinderätin Ute Werner zu bedenken, dass man auch eine Pferdesteuer einführen sollte. Dafür forderte Bürgermeister Christopher Eh Vorschläge aus den Fraktionen, die beraten werden sollen. Gemeinderat Toni Endler, selbst Hundebesitzer, bezeichnete die Hundesteuer-Erhöhung als „zwingend erforderlich“, weil die 22 neu angelegten „Hundeklos“doch erheblichen Aufwand verursachten, was auch von Stadttechniker Wolfgang Klausner bestätigt wurde. Endler deutete weiter an, dass er auch eine Pferdesteuer befürworten könnte, obwohl er ein Pferd nicht wie seine Vorrednerin als „Luxustier“bezeichnen wolle. ● Die Rechtsverordnung, nach der die Sperrzeit für Gaststätten-Öffnungszeiten am „Gumpigen Donnerstag“auf vier Uhr des Folgetages festgelegt wurde, läuft zum kommenden Jahresende aus. Sie wurde nun durch einstimmigen Beschluss für weitere fünf Jahre verlängert.