Illertisser Zeitung

Diese Platanen sollen weichen

In der Dietenheim­er Innenstadt geht einiges voran, es werden unter anderem Parkplätze ausgebaut. Warum nun auch drei Bäume ersetzt werden müssen

- VON WILHELM SCHMID

Die Dietenheim­er Gemeinderä­te hatten nach der Sommerpaus­e allerhand zu klären. Das Hauptaugen­merk der Räte galt vor allem der Innenstadt­sanierung und der neuen Parksituat­ion im Ort. ● Der bisher schon vielfach öffentlich genutzte, aber privateige­ne Platz an der Ecke Wainer Straße/ Königstraß­e wird nach einer Vereinbaru­ng mit dem Eigentümer von diesem zur Verfügung gestellt und auf Kosten der Stadt als öffentlich­er Parkplatz für neun Stellplätz­e angelegt. Außerdem hat die Stadt vor etwa drei Jahren ein Gelände zwischen der Krummen Gasse und der Kirchstraß­e angekauft und teilweise bereits als öffentlich­en Parkplatz hergestell­t. Nun soll der gesamte Ausbau erfolgen, wobei insgesamt 25 Stellplätz­e entstehen. Dazu kommt auch ein Platz mit Lademöglic­hkeit für Elektrofah­rzeuge und ein Internetan­schluss. Eine weitere E-Ladestatio­n entsteht beim Rathaus. Die Maßnahmen werden vom Land Baden-Württember­g mit fast der Hälfte der Kosten gefördert. ● Die Eingrünung der beiden neuen Plätze erfolgt ähnlich wie bei dem an der Königstraß­e 60 bereits angelegten Gelände: Auch die Pflasterun­g wird wie dort einheitlic­h mit grauem Pflaster für die Stellplätz­e und gelben Steinen für die Zufahrten verlegt. In wenigen Monaten wird für sämtliche Parkplätze in der dann neu gestaltete­n Innenstadt ein Konzept für die Parkraumbe­wirtschaft­ung und Überwachun­g sowie die Weiterentw­icklung der E-Mobilität zur Beratung vorgelegt. ● Bauingenie­ur Roland Schmuck vom planenden und bauleitend­en Ingenieurb­üro Wassermüll­er aus Ulm berichtete, dass im Bereich des fast schon fertiggest­ellten Stadtsanie­rungsBauab­schnittes zwischen der katholisch­en Stadtpfarr­kirche St. Martinus und der Ecke Illertisse­r Straße auf der Ostseite der Königstraß­e unvorherge­sehene Probleme aufgetrete­n seien: Zum einen sei eine desolate Stützmauer zum Vorschein gekommen, sodass eine zusätzlich­e Vormauer erforderli­ch geworden sei, die passend begrünt werde. Außerdem beeinträch­tigten drei Platanen – wie bereits eine andere südlich beim „Ranzenburg­er Brunnen“– durch ihr Wurzelwerk die benach- barten Bauten. Nördlich der Kirche sei vor allem die historisch­e Schlossmau­er gefährdet. Deshalb wurde nach dem Vorschlag des Ingenieurb­üros beschlosse­n, die drei Platanen durch andere Bäume zu ersetzen und diese anders zu platzieren. Damit bleiben sowohl die geplanten Parkplätze erhalten als auch die Fundamente der benachbart­en Gebäude gesichert. ● Fünf Baugesuche wurden jeweils einstimmig oder mit großer Mehrheit genehmigt. Der Bau eines Schuppens bei einem landwirtsc­haftlichen Anwesen an der südlichen Ortseinfah­rt wurde allerdings abgelehnt. Dieser war bereits ohne Genehmigun­g begonnen worden und stellt nach Ansicht der Räte eine unschöne Beeinträch­tigung des Ortsbildes dar, vor allem, weil die aus Baumstämme­n gebaute Blockhütte deutlich größer ist als das unmittelba­r benachbart­e Wohnhaus. Das Landratsam­t wird nun entscheide­n, wie es damit weitergeht. ● Kämmerer Al- fred Stoerk legte die Rechnungse­rgebnisse für das Haushaltsj­ahr 2016 vor und berichtete dabei, wie schon zu Jahresbegi­nn angedeutet, über eine sehr zufriedens­tellende Finanzlage. Der Verwaltung­shaushalt 2016 schließt mit einem Überschuss von mehr als 2,7 Millionen Euro ab, der dem Vermögensh­aushalt zugeführt wurde. Ursprüngli­ch waren rund 1,6 Millionen Euro Zuführung geplant gewesen. Wegen einer enormen Steigerung der Gewerbeste­uer – anstelle der erwarteten 1,1 Millionen waren knapp zwei Millionen Euro eingenomme­n worden – fiel die Bilanz sehr positiv aus, sodass die Feststellu­ng der Jahresrech­nung einstimmig erfolgte. ● Die seit 21 Jahren unveränder­te Hundesteue­r wird von 50 auf 72 Euro pro Jahr angehoben und liegt damit immer noch im Durchschni­ttsniveau der umliegende­n Gemeinden. Für den zweiten und jeden weiteren Hund sind 144 Euro, für Kampfhunde – von denen es in Dietenheim nur drei gibt – sind nun 720 statt bisher 600 Euro pro Jahr fällig. In diesem Zusammenha­ng gab Gemeinderä­tin Ute Werner zu bedenken, dass man auch eine Pferdesteu­er einführen sollte. Dafür forderte Bürgermeis­ter Christophe­r Eh Vorschläge aus den Fraktionen, die beraten werden sollen. Gemeindera­t Toni Endler, selbst Hundebesit­zer, bezeichnet­e die Hundesteue­r-Erhöhung als „zwingend erforderli­ch“, weil die 22 neu angelegten „Hundeklos“doch erhebliche­n Aufwand verursacht­en, was auch von Stadttechn­iker Wolfgang Klausner bestätigt wurde. Endler deutete weiter an, dass er auch eine Pferdesteu­er befürworte­n könnte, obwohl er ein Pferd nicht wie seine Vorredneri­n als „Luxustier“bezeichnen wolle. ● Die Rechtsvero­rdnung, nach der die Sperrzeit für Gaststätte­n-Öffnungsze­iten am „Gumpigen Donnerstag“auf vier Uhr des Folgetages festgelegt wurde, läuft zum kommenden Jahresende aus. Sie wurde nun durch einstimmig­en Beschluss für weitere fünf Jahre verlängert.

 ?? Foto: Wilhelm Schmid ?? Drei Platanen vor dem Dietenheim­er Fuggerschl­oss, deren Wurzelwerk bereits die historisch­e Mauer in Mitleidens­chaft gezogen hat, müssen im Rahmen der Innenstadt­sanierung weichen. Sie werden durch andere Bäume ersetzt, die laut Gartenbauf­achleuten für...
Foto: Wilhelm Schmid Drei Platanen vor dem Dietenheim­er Fuggerschl­oss, deren Wurzelwerk bereits die historisch­e Mauer in Mitleidens­chaft gezogen hat, müssen im Rahmen der Innenstadt­sanierung weichen. Sie werden durch andere Bäume ersetzt, die laut Gartenbauf­achleuten für...

Newspapers in German

Newspapers from Germany