Zwei Banken haben jetzt zusammengefunden
Was hinter der technischen Fusion der neuen Raiffeisenbank Schwaben Mitte steckt
Bei diesem Gedanken muss sie dann doch kräftig lachen. Denn für Martina Sturmer ist es gleich eine doppelte Umstellung. Am Telefon meldet sie sich künftig mit „Raiffeisenbank Schwaben Mitte, Sturmer“und nicht mehr mit „Raiffeisenbank Krumbach, Wohllaib“. Vor einigen Tagen hat Raiba-Mitarbeiterin Martina Wohllaib geheiratet und ihren Familiennamen gewechselt. Die Hochzeit fällt, wenn man so will, mit einer anderen Art Hochzeit zusammen. Denn wenn es um die Fusion zweier Banken geht, sprechen viele von einer Bankenhochzeit. Die Fusion der Raiffeisenbanken Krumbach und Iller-Roth-Günz zur neuen Raiffeisenbank Schwaben Mitte
ist jetzt einen entscheidenden Schritt weitergekommen. In den vergangenen Tagen ging die sogenannte technische Fusion über die Bühne. Umgestellt wurden, wie der neue Vorstandsvorsitzende der fusionierten Bank, Helmut Graf und Vorstandsmitglied Uwe Köhler berichten, unter anderem rund 23000 Konten der bisherigen Krumbacher Raiffeisenbank. Denn die aufnehmende Bank bei der Fusion war die größere Raiffeisenbank Iller-RothGünz. So gibt es für die Kunden der bisherigen Raiffeisenbank Krumbach neue Zugangsdaten zu ihren Konten. Um die Umstellung zu erleichtern, wurden „Großabbucher“wie etwa Stadtwerke, Telekom oder Kommunen über die neuen Kontonummern informiert. Allerdings müssen die betroffenen Kunden in Sachen Lohnüberweisung ihren Arbeitgeber selbst informieren. Für den Fall, dass es bei der Umstellung dann doch Probleme geben sollte, hat die fusionierte Raiba vorgesorgt. Hier könne eine Art „Alt-Neu-Datei“genutzt werden, erklären Markus Klamert (Leiter für den Bereich Technik) und Josef Schimana (Bereichsleiter Organisation). Diese „Alt-Neu-Datei“ist ein Kontrollprogramm, das gewährleisten soll, dass alle Überweisungen oder Lastschriften, die noch über einen alten Kontozugang durchgeführt werden, auf den richtigen Weg geleitet werden. Bei der Prüfung des Zahlungsverkehrs werden alte Daten sozusagen in neue umgewandelt.
Umgestellt werden musste, wie Köhler, Klamert und Schimana im Gespräch mit unserer Zeitung berichten, auch das Online-Banking. Dies sei in der Zeit vom vergangenen Freitag, 20 Uhr bis Samstag, 10 Uhr, geschehen. An welche Details bei einer technischen Bankenfusion zu denken ist, deuten auch folgende Zahlen an: Umgestellt wurden 38 Geldautomaten und die 40 Kontoauszugsdrucker, rund 300 Mitarbeiter-Computer haben neue Einstellungen erhalten. Ein halbes Dutzend Mitarbeiter war bis zum vergangenen Samstag gegen 18 Uhr mit der technischen Umstellung beschäftigt. Die Freude sei am Samstagabend groß gewesen, nachdem klar geworden sei, dass alles reibungslos funktioniert habe, erläutern Klamert und Schimana.
Wie Vorstandsmitglied Uwe Köhler berichtet, betreue die Raiffeisenbank Schwaben Mitte jetzt mehr als 52000 Kunden. Darunter seien rund 6000 Firmen- und Gewerbekunden.
Im Zuge der „Umstellung der Kontonummern erhalten in den nächsten Wochen alle Kunden der Altbank Krumbach VR-BankCards. Bis dahin behalten die alten Karten ihre volle Funktionalität. Die ausgegebenen Karten sind weiterhin gültig und sie können nach wie vor für den Einkauf beziehungsweise für Zahlungen benutzt werden“, heißt es in der offiziellen Mitteilung der Raiba Schwaben Mitte zur technischen Fusion. Im Internet werde die Bank künftig unter der E-MailAdresse info@rb-schwaben.de erreichbar sein.
Uwe Köhler wird als Vorstandsmitglied der neuen Bank weiterhin schwerpunktmäßig in Krumbach arbeiten. Ebenso der bisherige Krumbacher Vorstandsvorsitzende Otto Wengenmayer. Helmut Graf, Vorstandsvorsitzender der neuen Bank, wird wie sein Vorstandskollege Franz-Josef Mayr meistens in Bellenberg präsent sein. Immer wieder werde der Vorstandsvorsitzende aber auch in Krumbach anwesend sein, berichtet Köhler.
Krumbach ist der Sitz der neuen Bank und neben Altenstadt, Babenhausen, Bellenberg und Erkheim das fünfte und größte Kompetenzzentrum. Die neue Bank gehört mit einer Bilanzsumme von rund 1,2 Milliarden Euro und etwa 250 Mitarbeitern zu den größten Genossenschaftsbanken in Schwaben. Sie unterhält 20 Filialen und 13-SB-Stellen.
Von den ersten Fusionsgesprächen bis zur jetzigen Fusion seien nur 15 Monate vergangen, freuen sich Helmut Graf und Uwe Köhler. Mit der technischen Fusion sei nun ein entscheidender Schritt geschafft.
Krumbach ist der Sitz der neuen Bank