„Juniorwähler“üben sich im Urnengang
Illertisser Realschüler stimmen ab
Auch das Wählen will gelernt sein. Daher hat Sozialkundelehrer Hans Zoller rund 170 Schülern der Johannes-von-La Salle-Realschule in Illertissen die Möglichkeit gegeben, probehalber einen nachgestellten Urnengang mitzumachen. Das Auszählen der Stimmen am Schluss mit eingeschlossen.
Wie bei einer richtigen Wahl haben die Schüler am Eingang als erstes ihren Personalausweis vorgezeigt, um sich auszuweisen. Dann gaben sie ihren Wahlschein ab und es folgte die Entscheidung, ob per Stimmzettel oder Computer gewählt wird. Drei Kabinen hatte der Lehrer dafür vorbereitet.
Hans Zoller teilte mit, dass die Wahlbeteiligung bei 94 Prozent lag, wobei Schüler der 9. und 10. Klassen angesprochen waren. Der 16-jährige Samuel Senlik der Klasse 10 c fand es gut, dass er zum theoretischen Wissen aus dem Unterricht nun auch den praktischen Ablauf kennengelernt hat. Tina Högg ergänzte, wie wichtig für sie eine hohe Wahlbeteiligung sei, damit sich klare Mehrheiten herauskristallisierten: „Schon damit die von mir abgelehnten Parteien nicht zuviel Gewicht bekommen“, so Högg, „muss ich den anderen meine Stimme geben.“Für Lisa Schmidtke stellte sich die Frage, inwieweit es Sinn mache, einen Direktkandidaten zu wählen, der nicht der favorisierten Partei angehöre. Der Lehrer fand dies sinnvoll, wenn sie ihm als Wählerin ihr Vertrauen gebe.