Tränen der „Chefin“
Die neueste Folge der Krimi-Serie geht unter die Haut
Manche Eltern sind sehr streng. Erst recht, wenn zu viel Religion im Spiel ist. Davon erzählt die neueste Folge der Serie „Die Chefin“, sie trägt den Titel „Glaube, Liebe, Hoffnung“. Nachts, auf einer einsamen Landstraße: Ein Wagen fährt schnell durch den Wald, die Fahrerin tippt auf ihrem Handy herum. Wie aus dem Nichts taucht ein Mädchen auf, in ein weißes Gewand gehüllt. Sie hat keine Chance, wird überfahren und stirbt noch am Unfallort. Später liegt die Tote in der Rechtsmedizin: Sie weist Strangulierungen am Hals und nicht gut verheilte Brüche am ganzen Körper auf. Und merkwürdigerweise riecht ihre Kleidung stark nach Rauch.
Kommissarin Vera Lanz (Katharina Böhm) und ihr Kollege Paul Böhmer (Jürgen Tonkel) stoßen bei ihren Ermittlungen auf einen Bauernhof, auf dem es kürzlich gebrannt hat. Das überfahrene Mädchen war die 16-jährige Johanna, Tochter des Ehepaars Rettinger, denen der Hof gehört. Sie liegen im Clinch mit einem Nachbarn und das nahe Camp für straffällige Jugendliche ist ihnen auch ein Dorn im Auge. Schnell gerät der Camp-Leiter unter Tatverdacht.
Der Fall geht unter die Haut und ist schwer erträglich – schon wegen der gottesfürchtigen Mutter, die meint, ihr Kind dadurch beschützen zu können, dass sie es brutal schlägt und misshandelt. Regisseur Florian Kern und Autor Florian Iwersen treiben die Handlung zielstrebig voran, nicht ohne einige falsche Fährten für den Zuschauer zu legen. Erst ganz zum Schluss wird das tragische Ausmaß dieser traurigen Geschichte deutlich. Sogar der Kommissarin kommen Tränen. Dann ist es mit jeder Hoffnung vorbei.