Illertisser Zeitung

Zierde bei Raureif und Schnee

Gräser im Herbst: Schneiden oder stehenlass­en?

- Tmn/Foto: Andrea Warnecke/dpa/tmn tmn

Die Hohe Fetthenne (Sedum telephium, Sedum spectabile) kommt im September besonders gut zur Geltung. Grundsätzl­ich ist die Staude sehr robust und unkomplizi­ert, der Bundesverb­and Deutscher Gartenfreu­nde (BDG) rät jedoch, unbedingt auf den richtigen Boden zu achten. Auf zu fetten Böden verlieren die Pflanzen ihre Standfesti­gkeit und kippen um. Auch Staunässe verträgt die Fetthenne schlecht. Am richtigen Standort erfreut die Fetthenne jedoch ohne großen Pflegeaufw­and viele Jahre. Sie wirkt einzeln genauso gut wie in der Gruppe – und fühlt sich auch im Kübel wohl. Die schirmförm­igen Samenständ­e sind auch im Winter sehr schön anzusehen. Daher lohnt es sich, mit dem Schneiden bis zum Frühjahr zu warten. Viele Ziergräser werden im Herbst schlaff und braun, ihre Blätter sterben ab. Manche Hobbygärtn­er schneiden sie daher vor dem Winter ab. Andere schwören darauf, die trockenen Halme bis in das Frühjahr hinein zu halten und erst dann die Schere anzusetzen. Was sagen die Garten-Profis? Zunächst muss man sich vor Augen führen, dass es winterund sommergrün­e Grassorten gibt. Wintergrün­e wie die Segge (Carex) bleiben auch die kalte Jahreszeit hindurch so, wie man sie im Sommer kennt: grün und saftig. Sie behalten auch ihre Gestalt. Hier ist also keine Arbeit des Hobbygärtn­ers nötig. Sommergrün­e Gräser wie das Chinaschil­f (Miscanthus sinensis) sterben hingegen im Winter ab, jedoch nur die oberirdisc­hen Teile. Diese werden braun und erschlaffe­n zum Teil. Die Wurzeln im Erdreich bilden im Frühjahr neue Triebe. Für diese Gruppe raten Expertenve­rbände wie der Landesverb­and Gartenbau Nordrhein-Westfalen und der Bundesverb­and Garten-, Landschaft­sund Sportplatz­bau (BGL) zu einem Schnitt einmal im Jahr – aber erst im Frühling, kurz vor dem Neuaustrie­b. Über den Winter sollten Hobbygärtn­er die braun gewordenen, noch aufrecht stehenden Blätter und Samenständ­e stehenlass­en. Das trockene Laub schützt die Pflanze, so dass Frost die Wurzeln nicht beschädigt. Und es kann ein schöne Hingucker sein, wenn sich Raureif oder Schnee darauf legen. Der Tipp fürs Frühjahr lautet dann: eine Handbreit über dem Boden abschneide­n.

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