Illertisser Zeitung

Das Stadtderby ist eine emotionale Angelegenh­eit

Ulm gegen Neu-Ulm ist für die Trainer Plail und Demirkiran eine Reise in die eigene Vergangenh­eit

- VON MICHAEL SCHUSTER

Das Stadtderby der Fußball-Bezirkslig­a zwischen dem SSV Ulm 1846 Fußball II und dem TSV Neu-Ulm am Sonntag (15 Uhr) ist für beide Trainer eine Reise in die eigene Vergangenh­eit.

Der neue Ulmer Trainer Harry Plail hat mehr als zehn Jahre lang beim TSV Neu-Ulm in der Jugendabte­ilung und bei der ersten Mannschaft zugebracht. Er erinnert sich: „In den TSV Neu-Ulm ist viel Herzblut geflossen.“Eine zwischenze­itliche Abkehr von der eigentlich­en Philosophi­e hat dann zumindest mit den Ausschlag für seinen Abschied gegeben: „Es war eigentlich immer unser Ziel, Jugendspie­ler für den eigenen Aktivenber­eich in der Bezirkslig­a und dann auch Landesliga auszubilde­n.“

Am Sonntag erwartet der frühere Stürmer eine taktisch geprägte Partie auf hohem Niveau: „Es wird die Mannschaft gewinnen, die weniger Fehler macht.“Fehler hat sich seine Mannschaft in diesem Jahr schon zu viele erlaubt. Die durchwachs­ene Zwischenbi­lanz von nur sieben Punkten aus fünf Spielen führt Plail zu einem wesentlich­en Teil auf die Jugend seiner Schützling­e zurück: „Wir haben bisher zu wenige Tore gemacht. Mit mangelnder Fitness hat das in unserem Fall sicher nichts zu tun.“Die Ulmer Mannschaft hat ein Durchschni­ttsalter von gerade einmal 22 Jahren, auch deswegen sieht Plail dem Derby mit Spannung entgegen: „Die Neu-Ulmer haben insgesamt mehr Routine. Die werden die voll in die Waagschale werfen.“

Auf der bayerische­n Donauseite wird inzwischen wieder vornehmlic­h auf die Integratio­n eigener Talente gesetzt. Trotzdem verfügt die Mannschaft von Ünal Demirkiran mit dem Trainer selbst, Burak Tas- tan und Daniel Schuhmache­r auch über erfahrener­e Spieler. Der inzwischen 38-jährige Demirkiran war um die Jahrtausen­dwende Teil des Ulmer Fußball-Wunders und gesteht: „Klar habe ich eine emotiona- le Bindung zu den Spatzen. Das ändert aber nichts daran, dass ich am Sonntag die drei Punkte will.“Der frühere Profi fordert: „Wir müssen dem Gegner unser Spiel aufzwingen.“

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Foto: Horst Hörger Das Spiel gegen Ulm ist für Ünal Demirkiran auch eine emotionale Angelegenh­eit. Der Neu Ulmer Trainer hat selbst für die Spatzen gespielt.

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