Imagepflege für das Donaubad
Defizit fällt größer aus als erwartet
Es flutscht noch nicht hundertprozentig im Donaubad. In diesem Jahr schreibt der Wassertempel voraussichtlich ein Minus von 1,4 Millionen Euro. Das ist ein gutes Stück mehr als ursprünglich erwartet. Im Ausschuss für Finanzen, Inneres und Bürgerdienste präsentierte Fachbereichsleiter Ralph Seiffert die aktualisierten Zahlen, die vonseiten der CSU mit Grummeln kommentiert wurden.
Zur Erinnerung: Die beiden Städte Ulm und Neu-Ulm haben den Betrieb des Bades zu Beginn des Jahres in Eigenregie übernommen, nachdem der Pächter Interspa überraschend seinen Rückzug erklärt hatte. Allerdings weinte niemand dem Unternehmen aus Stuttgart eine Träne nach, denn zuletzt hatte es eine Menge Ärger gegeben. Badegäste beschwerten sich über mangelnde Hygiene, gesperrte Becken und Rutschen sowie vor allem über die teuren Eintrittspreise. Die waren zuletzt deutlich erhöht worden, was vor allem zulasten von Familien ging. Keine leichte Ausgangslage also.
Dennoch war die CSU mit dem jetzt vorgelegten Wirtschaftsplan unzufrieden, was an dem kräftigen Defizit liegt. „Jetzt ist eingetreten, was wir schon immer gesagt haben“, merkte Thomas Mayer an. Wenn die öffentliche Hand so ein Bad betreibe, steige der Zuschussbedarf. Ein Bad lasse sich einfach nicht kostendeckend betreiben.
Allerdings muss die Stadt NeuUlm das Defizit nicht alleine schultern. Die Ulmer übernehmen den Löwenanteil von knapp 979000 Euro, auf Neu-Ulm entfallen knapp 428 000 Euro. Das ist jedoch deutlich mehr als die zunächst angesetzten 260000 Euro. Die CSU fordert deshalb, mit entsprechenden Werbemaßnahmen gegenzusteuern, damit das Minus nicht noch weiter steigt.
Das ist offenbar schon geschehen, wie Seiffert versicherte, das Marketingbudget wurde aufgestockt. Es sei jedoch von Anfang an kein Geheimnis gewesen, dass ein „enorm hoher Fehlbetrag“drohe. Warum er nun noch höher ausfällt als geschätzt, hat natürlich Gründe. Seiffert drückte das Problem bildhaft aus: „Wir müssen teils verbrannte Erde wieder fruchtbar machen.“
Was die Kosten zusätzlich in die Höhe getrieben hat: Nachdem das einstige Wonnemar wieder an die beiden Städte gegangen war, musste einiges Geld in die Hand genommen werden, um das Bad wieder fit zu machen. In diesen drei Wochen war es geschlossen, weshalb kein Geld in die Kasse kam.