Warum musste Esel Pepe sterben?
Das zahme Tier wurde auf seiner Weide erschossen. Wer es tötete, ist noch unklar. Was die Beamten derzeit wissen und wie hoch die ausgesetzte Belohnung mittlerweile ist
Von der Polizei hat Markus Negele bis zum Freitagnachmittag noch nichts gehört. Dabei würde er gerne wissen, wer seinen Esel Pepe umgebracht hat. Und ihn würde interessieren, warum ein Mensch so etwas getan hat. „Das kann absolut niemand verstehen“, fasst der 43 Jahre alte Lagerist die vielen Reaktionen zusammen, die er aus seinem Bekannten- und Freundeskreis erhalten hat.
Das sieben Jahre alte Tier fand er am Dienstagmorgen blutüberströmt am Eingang einer umzäunten Weide zwischen Edelstetten und Langenhaslach im Kreis Günzburg. Ein bisher unbekannter oder mehrere unbekannte Täter hatten in der Nacht von Montag auf Dienstag einen Teil der Umzäunung eingedrückt und waren so auf die Weide gelangt. Der zahme Esel wurde mit einer kleinkalibrigen Waffe aus nächster Nähe erschossen. Das Eintritts- und das Austrittsloch der Kugel sind zu erkennen. Ein Projektil wurde bisher aber nicht gefunden. Das will Negele ändern. Ein Bekannter hat ihm einen Metalldetektor geliehen. „Noch am Freitag oder dann am Samstag will ich das Gelände absuchen“, kündigte Negele gestern gegenüber unserer Zeitung an.
Auf jenem Gelände lebte Pepe bis Anfang dieser Woche friedlich mit zwei Ziegen. Der Esel freute sich darauf, wenn ihn sein Besitzer besuchte und mit ihm spazieren ging. Der Tierfreund machte das so gut wie täglich – und die Ziegen und Negeles Hund waren auch immer dabei. Für den 43 Jahre alten Mann bedeuteten diese Momente stets ein Ausgleich zum Alltags- und Berufsstress. Momente, an denen er abschalten konnte.
Das Unverständnis und die Fassungslosigkeit über diesen Tierfrevel sind groß in der Region. Die Spekulationen reichen von einer gestörten Person über eine „Mutprobe von Halbstarken“bis zu einem möglichen Racheakt. Die ermittelnde Polizei in Krumbach will sich daran nicht beteiligen. Sie verfolgt noch keine konkrete Spur, hat bisher erst „wenige Fakten“.
Der Günzburger Unternehmer Ferdinand Munk setzte am Donnerstag eine Belohnung in Höhe von 300 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen. Und gestern lobte der gebürtige Edelstetter Alfred Konrad nochmals diese Summe aus. Aktuell liegt die Belohnung bei 600 Euro.