BMW investiert in Batterien
200 Mitarbeiter sollen Prototypen bauen
BMW will sich bis 2021 das Wissen für eine eigene Batteriezellen-Fabrik erarbeiten. Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich sagte am Freitag bei der Grundsteinlegung für ein „Kompetenzzentrum Batteriezelle“in München, der Autobauer investiere hier 200 Millionen Euro und werde die Mannschaft von heute 50 rasch auf 200 Mitarbeiter aufstocken. Mit der Produktion von Prototypen lerne BMW die Zelle für Elektroauto-Batterien besser zu verstehen. So könne man mit den Lieferanten auf Augenhöhe zusammenarbeiten. „Dieser Erkenntnisgewinn ist für uns entscheidend,“sagte Produktionschef Oliver Zipse. Aus heutiger Sicht sei eine eigene Zellenfabrik zwar nicht notwendig. Mit der Fähigkeit zur Großserienfertigung ab 2021 halte sich BMW aber alle Optionen offen.
Wie VW und Daimler stellt BMW die Zellen nicht selbst her. BMW kauft die Batteriezellen für seine acht Plug-in-Hybride und das Elektroauto i3 bei Samsung in Südkorea und einem chinesischen Produzenten ein. In Dingolfing, im USWerk Spartanburg und im chinesischen Werk Shenyang baut BMW sie zu Batteriepaketen zusammen.
Die Zulieferer Bosch und Continental überlegen, ob sie eine Zellfabrik bauen sollen. Die hohen Strompreise in Deutschland sprechen aber gegen einen Standort im Inland. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sagte, ab 2030 werde jeder dritte Neuwagen ein E-Auto sein. Bei der Zelle, die Leistung, Ladezeit und Lebensdauer der Batterie bestimmt, dürfe die deutsche Industrie nicht allein von Asien abhängig sein. Die deutschen Batteriebauer seien aber „Lichtjahre hinterher“.