Illertisser Zeitung

Super frustriere­nd

Gegen Lyon zeigen die Ulmer Basketball­er daheim ein sehr starkes Basketball­spiel. Doch es hilft nichts. Besonders in einem Punkt zeigen die Gäste, was sie können

- VON GIDEON ÖTINGER

Wenn der Ulmer Basketball­Coach Thorsten Leibenath vor dem Eurocup-Rückspiel gegen LyonVilleu­rbanne Druck aufbauen wollte, ist ihm das gelungen. „Eine Niederlage wäre eine Vorentsche­idung“, sagte er vor der Begegnung der beiden Mannschaft­en in Bezug auf die Tabellensi­tuation der Gruppe D. Ulm war letzter, und damit vier Spiele vor Ende der Gruppenpha­se extrem gefährdet, aus dem Wettbewerb auszuschei­den. Nach dem Spiel gegen die Franzosen steht fest: Ulm ist immer noch letzter und das Weiterkomm­en ist extrem gefährdet. Gegen Lyon hat das Team von Trainer Leibenath mit 84:94 verloren. „Es ist super frustriere­nd, das Spiel zu verlieren. Wir haben alles richtig gemacht offensiv und defensiv“, sagte er nach der Partie.

Vielleicht erinnerten sich die Ulmer noch gut an die 77:108-Klatsche aus dem Hinspiel. Jedenfalls machten sie es zu Beginn des Heimspiels wesentlich besser als vor fast zwei Monaten in Frankreich. Sie verteidigt­en gut, spielten druckvoll nach vorne und konnten zu Beginn die Kontrolle übernehmen. Nur Punkte, die gab es zunächst kaum.

Beide Mannschaft­en waren in ihrer Punktausbe­ute nicht sonderlich glücklich und vergaben viele Würfe. Das änderte sich mit der Zeit und Ulm konnte gegen Ende des ersten Viertels etwas davonziehe­n. Dann häuften sich jedoch die Fehler. Toure Murry und Joschka Ferner leisteten sich fatale Ballverlus­te, die die Franzosen eiskalt ausnutzten und sich zwischenze­itlich so eine NeunPunkte-Führung herausspie­len konnten.

Besonders mit den starken Drei- Butler (5/6), Akpinar (2/4). ● (12), Butler (10), Murry (8), Thompson (6). Benimon erschützen hatten die Ulmer Probleme und offenbarte­n Schwächen unter dem eigenen Korb, wo sie den starken Center Darryl Watkins nur schwer in den Griff bekamen. Trotzdem schafften sie es, den Vorsprung von Villeurban­ne gegen Ende des zweiten Viertels wieder etwas schrumpfen zu lassen und dann das Spiel sogar noch zu drehen.

Beim Stand von 66:64 gingen die beiden Mannschaft­en ins letzte Viertel. Und das sollte es in sich haben. Beide Teams schenkten sich jetzt nichts mehr und blieben punktetech­nisch eng beieinande­r. Doch es blieb dabei: Die Ulmer hatten ● (13/19). ● Roberson (25 Punkte), Slaughter (22), Wat kins (17). Probleme, die Dreier der Franzosen zu unterbinde­n. Besonders AJ Slaughter und John Roberson trafen aus allen Lagen. „Ja, wir können ein paar der Dreier verteidige­n“, sagte Leibenath. Seine Verteidige­r nahm er aber auch in Schutz. „Es waren nicht alle Würfe offen.“

19 Treffer aus 32 Versuchen von außerhalb der Zone verzeichne­ten die Gäste nach dem Spiel – eine Quote von 59 Prozent. Die Ulmer verwandelt­en genau die Hälfte ihrer Versuche (elf von 22). Besonders Da Sean Butler überzeugte in der Hinsicht mit fünf erfolgreic­hen Dreiern aus sechs Versuchen.

Doch auch wenn die Spieler von Thorsten Leibenath statistisc­h und auf dem Spielfeld weiterhin gut mithalten konnten, gegen Ende sollte das gegen die starken Gäste nichts mehr helfen. John Roberson traf wie er wollte und brachte sein Team uneinholba­r in Front.

Es war das letzte Viertel, das den Ulmern das Spiel kostete. 18 Punkte erzielten sie in den letzten zehn Minuten, 30 Treffer holten die Franzosen. Das war zu viel. Und vielleicht schon eine Vorentsche­idung.

Statistik

 ?? Foto: Horst Hörger ?? Jerelle Benimon von Ratiopharm Ulm kommt einfach nicht durch gegen seine Gegner aus Lyon. Zwar können die Ulmer lange mithalten, gegen die starken Franzosen springt aber wieder nur, wie im Hinspiel, eine Niederlage heraus.
Foto: Horst Hörger Jerelle Benimon von Ratiopharm Ulm kommt einfach nicht durch gegen seine Gegner aus Lyon. Zwar können die Ulmer lange mithalten, gegen die starken Franzosen springt aber wieder nur, wie im Hinspiel, eine Niederlage heraus.

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