Alina Reh garniert starke Saison
Deutsches Duell bei Cross-Europameisterschaft in der Slowakei
Auf der Strecke schenkten sie sich nichts, im Ziel lagen sich Alina Reh (SSV Ulm) und Konstanze Klosterhalfen (Bayer 04 Leverkusen) in den Armen. Die beiden deutschen Lauf-Juwelen dominierten am Sonntagvormittag die U23-Klasse bei den Cross-Europameisterschaften in Samorin (Slowakei). Am Ende hatte Alina Reh das bessere Ende für sich. Nach 6,3 Kilometern lag die 20-Jährige in 20:22 Minuten drei Sekunden vor ihrer nationalen Konkurrentin und 23 Sekunden vor Bronzemedaillengewinnerin Jessica Judd aus Großbritannien.
Für Alina Reh war es der erste U23-EM-Titel ihre Karriere und der erste Titel für eine deutsche U23-Läuferin bei einer Cross-EM überhaupt. „Ich freue mich riesig über den Sieg. Doch einfach war es nicht. Ich musste mich auf den letzten 500 Metern richtig pushen“, sagte Alina Reh. Denn während des Laufs wechselte mehrmals die Führung zwischen den beiden Deutschen, während Jessica Judd auf der Schlussrunde abreißen lassen musste. „Ich wusste nicht, dass ich die erste deutsche Siegerin in dieser Altersklasse bin, das macht diesen Sieg noch ganz besonders wertvoll“, sagte Alina Reh.
1500-Meter-Spezialistin Konstanze Klosterhalfen erkannte den Sieg ihrer Landsfrau ohne Zögern an: „Alina ist Langstrecklerin. Ihr Sieg hat mich nicht überrascht, zumal die Streckenlänge ihr sehr entgegenkam.“
Ihre Goldmedaille garnierte Alina Reh mit einem Silber-Rand. Denn zusammen mit Konstanze Klosterhalfen und der zwölfplatzierten Anna Gehring (SC Itzehoe) belegte das deutsche Trio mit 15 Punkten Platz zwei in der Team-Wertung, hinter den starken Britinnen. Rang drei ging mit 46 Platzpunkten an die Türkei.
Für Alina Reh waren die beiden Medaillen von Samorin ein krönender Abschluss einer ganz starken Saison. Von 1500 Meter bis zum Halbmarathon stellte die 20-Jährige neue Bestzeiten auf. Bemerkenswert waren besonders ihre 31:38 Minuten über 10 Kilometer Anfang Oktober in Berlin. Doch auf ihren Lorbeeren ausruhen will sie sich nicht: „Nun werden wir erst mal ein wenig feiern. Aber zu Hause geht es dann direkt mit dem Training weiter.“Denn für 2018 hat sie ein großes Ziel vor Augen: die Heim-EM im August in Berlin. Dass sie das Potenzial hat, in Zukunft zu den besten Läuferinnen des Kontinents zu zählen, hat Alina Reh am Sonntag in Samorin mit Nachdruck bewiesen.