Millionen sehen Anti Gaffer Film
ADAC-Vertreter fordert Haftstrafen
Ein Youtube-Video über Gaffer bekommt millionenfache Aufmerksamkeit in sozialen Netzwerken – und sorgt für geschockte Reaktionen bei den Betrachtern. Feuerwehrleute bescheinigen den Machern Elena Isabel Walter aus Osnabrück und Emanuel Luca Zander-Fusillo aus Dortmund, die Szenerie realistisch darzustellen.
In dem Video „Schaulustige – Sei kein Gaffer“werden drei junge Leute gezeigt, die im Auto aus dem Urlaub zurück nach Hause fahren. Als sie ein brennendes Auto entdecken, wird ihre Neugierde geweckt. Sie machen Videos, fotografieren Unfallopfer. Dann macht einer der drei eine schockierende Entdeckung: Eins der Opfer ist seine Mutter. Auf der Youtube-Seite der Filmemacher schreiben Nutzer, dass sie Ähnliches selbst mitangesehen hätten und das Video ihnen Tränen in die Augen getrieben habe.
Der Chef der Osnabrücker Berufsfeuerwehr, Dietrich Bettenbrock, berichtete, dass seinen Kollegen bei Einsätzen auch Material gestohlen werde. Dass Menschen ihre Handys zückten und die Rettungskräfte sich Platz verschaffen müssten, sei alltäglich geworden, so Bettenbrock. Zwar sei es natürlich, wenn Menschen angesichts eines Unfalls neugierig würden. Wenn sie Opfer fotografierten oder filmten, überschritten sie aber Grenzen.
Beim ADAC äußerte sich der Abteilungsleiter Verkehr im Bereich Weser-Ems, Dirk Matthies, zu dem Video. Er forderte Strafen, die über den jetzigen Strafen-Katalog hinausgehen. Das könnten auch drastische Verurteilungen wie Gefängnis sein. Bislang ist für Gaffen allein ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro vorgesehen. Fotos oder Filme zu machen, kann mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet werden.