„Letzte Hilfe“mit der Volkshochschule
Die Einrichtung im Landkreis Neu-Ulm hat ihr neues Programm vorgestellt. Mehr als 700 Kurse sind geplant
Die Region bietet noch viel Neues zu entdecken – auch für viele Alteingesessene. Unter anderem das will Dieter Rösch, Geschäftsführer der Volkshochschule (Vhs) im Landkreis Neu-Ulm, im laufenden Semester zeigen. Die Veranstaltungsserie Heimatkunde ist einer der Programmschwerpunkte im Frühjahr und Sommer.
So wird es zum Beispiel zwei Studienfahrten durch den Landkreis geben. Eine Tagesexkursion wird in den Wald bei Jettingen führen, wo Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs Flugzeuge zusammenbauen mussten. Zu dem Thema ist auch ein Vortrag geplant. Bei verschiedenen Betriebsbesichtigungen bekommen Teilnehmer einen Einblick in die mittelständischen Unternehmen vor Ort, etwa Kränzle in Illertissen oder Peri in Weißenhorn.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Reihe „Lachen, Lieben, Leben im Alter“. Damit wolle man dem steigenden Altersdurchschnitt der Gesellschaft Rechnung tragen, sagt Rösch. Es gehe praktisch um alles, was das Alter betrifft. Dazu gehört auch das Seminar „Letzte Hilfe“, das Mitarbeiter der ambulanten Hospizgruppe Illertissen leiten. Themen dieser Abende sind unter anderem Vorsorgen, Abschied nehmen und das Lindern körperlicher, psychischer, sozialer sowie existenzieller Nöte.
Besonders beliebt seien erfahrungsgemäß die Kochkurse, sagt Rösch. „Da können wir gar nicht so viele anbieten, wie nachgefragt werden.“Rund 30 Stück wird es im kommenden Semester geben. Auch Fitnesstrends wie Aroha, ein Ganzkörpertraining mit Musik, hat die Vhs wieder im Angebot.
Von den insgesamt 718 Kursen sind 101 Sprachkurse, darunter auch Deutschkurse für Flüchtlinge. „Das wird uns noch über viele Jahre begleiten“, sagt Rösch. Die Nachfrage nach diesen Kursen sei immer noch hoch. Während ein regulärer Fremdsprachenkurs 30 Stunden dauert, finden die Deutschkurse ganztags statt und dauern rund 1200 Stunden. Der Rückblick auf das vergangene Vhs-Jahr fällt bei Rösch positiv aus. Im Sommer- und Wintersemester waren insgesamt 1500 Kurse geplant, von denen 1200 Veranstaltungen mit rund 18 000 Teilnehmern tatsächlich stattgefunden haben. Gerade Kurse zu exotischeren Themen kämen oft nicht zustande. Da sei ein Schwund von nur 300 Veranstaltungen eigentlich gut, sagt Rösch. Die Vhs des Landkreises Neu-Ulm habe außerdem schwarze Zahlen geschrieben. Was Rösch auch im kommenden Semester nicht anbieten wird, sind Online-Kurse, welche die Teilnehmer zu Hause am Computer bearbeiten. „Digitalisierung ist derzeit zwar bei vielen Volkshochschulen ein Thema“, sagt der Geschäftsführer. Für ihn geht es bei der Vhs aber neben Bildung in den Bereichen Karriere, Sprachen, Gesundheit, Gesellschaft sowie Kultur und Gestalten auch um soziale Kontakte. Das könnten Online-Kurse den Teilnehmern schlichtweg nicht bieten. Das gesamte Programm für das laufende Semester gibt es online unter www.vhs-neu-ulm.de oder im Programmheft, das in Rathäusern, einigen Banken und Büchereien und in der Vhs-Geschäftsstelle ausliegt.
Interessierte können sich online unter www.vhs neu ulm.de, te lefonisch unter 07303/41200 oder schriftlich über das im Programmheft beigelegte Formular zu Kursen anmelden.