Illertisser Zeitung

Die Stadt Senden will künftig sparen

Erste Beratungen zum Haushalt

- (cao)

Mit dem Haushaltse­ntwurf Sendens für das Jahr 2018 zeigten sich die Fraktionen weitgehend zufrieden. Auch der Stellenpla­n wurde großteils angenommen, wenn auch noch nichts beschlosse­n wurde in der Sitzung des Hauptaussc­husses. Eigentlich sollte es nur um den Verwaltung­shaushalt, also die laufenden Ausgaben der Stadt mitsamt Personal, gehen. Die meiste Zeit drehte sich das Gespräch jedoch um Sendens Zukunft, die den Räten aufgrund der finanziell­en Lage der Stadt schwer im Magen liegt.

Wie Bürgermeis­ter Raphael Bögge sagte, bekommt Senden 2018 höhere Schlüsselz­uweisungen. Mit 5,1 Millionen Euro liegt die Illerstadt sogar vor Neu-Ulm (4,5 Millionen Euro). Dadurch müssten weniger Kredite aufgenomme­n werden. Und auch in den folgenden Jahren seien die Schlüsselz­uweisungen höher angesetzt, was sich ebenso auf die Kredite auswirke. Der Bürgermeis­ter schlug zudem vor, die Gewerbeste­uer um zehn Punkte zu senken. Dies kam jedoch wegen der schwierige­n Finanzlage der Stadt nicht gut bei den Räten an, sodass Bögge am Ende der Diskussion seinen Vorschlag zurückzog. Das sagten die Fraktionen zum Haushalt: ● Trotz höherer Schlüsselz­uweisungen erhöhen sich die Schulden 2019 bis 2021 dramatisch. Noch erschrecke­nder: 2021 sei die Verschuldu­ng inklusive Eigenbetri­eben bei 40 Millionen Euro, sagte Maren Bachmann. Das schränkt den Handlungss­pielraum ein. Ein ’gemeinsam für Senden’ sehe anders aus, sagte Bachmann. ● Man höre lauter positive Botschafte­n, aber bei genauerem Hinsehen sehe man: Es ist alles nicht toll, sagte Claudia Schäfer-Rudolf. Die Schulden liegen aktuell bei 11,9 Millionen Euro, in drei Jahren wären sie nach dem Plan doppelt so hoch. Das sei „höchst verantwort­ungslos“. In Sachen Grundsteue­r habe Senden nichts herzuschen­ken. ● Heinz-Peter Ehrenberg fand es sinnvoll, dass dieses Jahr keine Kleinbeträ­ge durchgekau­t werden. So erfreulich die Schlüsselz­uweisungen seien, so seien sie auch ein Signal: „Es geht uns nicht gut.“● Der Stadtrat müsse versuchen, Einnahmen in jeglicher Form für die Zukunft zu generieren, sagte Anton Leger.

Kämmerer Manuel Haas machte deutlich, dass die Einnahmens­eite des Verwaltung­shaushalts beinahe am Ende angelangt sei, viel mehr Gebühren könnten nicht erhöht werden. Claudia Schäfer-Rudolf (CSU) sagte zum Stellenpla­n, dass man in Zukunft nur noch das machen könne, was personell leistbar sei. Die beiden zusätzlich benötigten Stellen seien schwer abzulehnen, „aber in Zukunft dürfen nicht mehr elf Millionen in die Kernverwal­tung fließen“. Auch Anton Leger fand die Personalko­sten zu hoch. Hans-Manfred Allgaier (Freie Wähler) fand es schwer, zu entscheide­n, wie viele neue Stellen geschaffen werden. Die Kosten gehen „ins Unendliche“, doch die vielen Projekte müssten schließlic­h von jemandem bearbeitet werden.

Vier neue Stellen für die Kinderbetr­euung waren im Ausschuss unstrittig. Für zwei weitere Stellen in Bauverwalt­ung und technische­m Betriebsho­f zeigten sich die Räte offen, wollten aber abwarten.

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Fotos: Greiner Federschmu­ck für einen Helm: eine von Greiners Arbeiten.

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