Vereinschef spricht über seinen Ausstieg
Wolfgang Berrens war 15 Jahre lang Vorsitzender der Osterberger Turner. Doch damit ist seit Kurzem Schluss. Nun nennt er die Gründe für seine Entscheidung
Dass während der Mitgliederversammlung des Osterberger Turnvereins die Wahlen abgebrochen werden mussten, hat im Ort durchaus für Aufsehen gesorgt. Wie berichtet, wollte der langjährige Vorsitzende des Vereins, Wolfgang Berrens, überraschend nicht mehr sein Amt weiterführen. Während der Versammlung sagte er, ihm sei das vom Vorstandsgremium nahegelegt worden. Im Gespräch mit unserer Zeitung nennt er nun die Gründe, die hinter seiner Entscheidung stecken.
Berrens sagt, dass er als Vereinsvorsitzender gerne weitergemacht hätte und dass er am Verein hänge. Da es aber um das Wohl und die Zukunft der Gruppe gehe, habe er sich letztlich entschlossen, sich nicht zur Wiederwahl zur Verfügung zu stellen. Diesen Gedanken hat er schon seit November mit sich herumgetragen. Der Entschluss dazu sei dann aber erst kurz vor der Generalversammlung gefallen. „Da hat sich die Situation nochmals verschärft“, sagt der nun kommissarisch tätige Vorsitzende. Schmutzige Wäsche waschen will Berrens, der dieses Amt 15 Jahre inne hatte, indes nicht. Es sei im Vorstand eben zu Spannungen gekommen. Unumwunden erläutert der leidenschaftliche Sportler, dass sein Führungsstil angeprangert wurde. Berrens meint hierzu, als Vereinsvorsitzender könne man eben nicht immer bei allen beliebt sein, sondern müsse auch Entscheidungen treffen und Meinungen vertreten, die unangenehm sind. Teile der Vorstandschaft hätten ihn deshalb aufgefordert, sich als Chef der Gruppe zu hinterfragen. Für grundlegende Meinungsverschiedenheiten in der Führungsmannschaft hätte Berrens zufolge das Vorhaben des örtlichen Musikvereins gesorgt, den bisherigen Probenraum mit einem Anbau an der Turnhalle erweitern zu wollen. Gemehr nauso wie die damit einhergehenden Vertragsprüfungen oder die Hallenmiete. Nächste Woche wird aller Voraussicht nach ein Termin für die neuen Wahlen im Osterberger Turnverein festgelegt. Bis dahin bleibt der Vorstand aber kommissarisch im Amt. Dass es schwieriger wird, Ämter im Vorstand zu besetzen, ist ein Umstand, der nicht nur den TVO trifft. Personen, die dauerhaft Verantwortung übernehmen wollen, sind mittlerweile rar. Bürgermeister Rainer Schmalle berichtete beim Neujahrsempfang der CSU-Ortsgruppe, dass insgesamt drei Osterberger Vereine derzeit keinen Vereinsvorsitzenden haben: Auch der Feuerwehrverein und der Schützenverein in Weiler stehen ohne Chef da.
Spannungen in den Führungsreihen