Illertisser Zeitung

Umzug mit tragischem Ende

21-Jähriger wird im Fasching schwer verletzt

- VON BARBARA WÜRMSEHER Christine Frischke, dpa BR

In Donauwörth nahm der Faschingsu­mzug am gestrigen Sonntag ein tragisches Ende. Nachdem sich das närrische Treiben in der Innenstadt weitgehend aufgelöst hatte, kam es auf dem Volksfestp­latz der Stadt zu einer Verpuffung, bei der ein 21-Jähriger schwere Verletzung­en erlitt. Zwei Faschingsw­agen hatten dem Vernehmen nach dort einen Zwischenst­opp gemacht.

Wie das Polizeiprä­sidium Schwaben mitteilt, hatte der junge Mann aus dem südlichen Landkreis Donau-Ries wohl versucht, das Stromaggre­gat eines Faschingsw­agens mit Benzin zu befüllen. Durch die Verpuffung fing der Wagen Feuer und brannte völlig aus. Auch die Kleidung des 21-Jährigen geriet Augenzeuge­nberichten zufolge in Brand. Ersthelfer, die in der Nähe waren, versorgten den Verunglück­ten, bis der Notarzt kam. Der Rettungshu­bschrauber brachte ihn dann in die Unfallklin­ik nach Murnau.

Während des Vorfalls hielten sich etwa 50 – vor allem junge – Leute auf dem Platz auf. Sieben von ihnen, die während des Unglücks in der Nähe des Wagens standen, erlitten laut Polizei Rauchgasve­rgiftungen und standen unter Schock. Sie sind alle in einem ähnlichen Alter wie der Schwerverl­etzte. Um sie kümmerten sich Mitarbeite­r des Kriseninte­rventionst­eams. eines Schulgebäu­des fährt. Telefonier­t der Fahrer über eine Freisprech­einrichtun­g, wird das Gespräch unterbroch­en. So sollen Unfälle vermieden werden, etwa wenn Schüler von parkenden Autos verdeckt werden. Das setzt aber voraus, dass sowohl Kind als auch Fahrer die Anwendung installier­t haben.

Für Eltern bietet sich noch eine weitere Funktion: Sie können feststelle­n, wo sich ihr Nachwuchs aufhält. Für einen Test hat das Unternehme­n die Stadt Ludwigsbur­g in Baden-Württember­g gewonnen. „Wir wollen zusammen mit den Eltern als erste Stadt in Deutschlan­d eine flächendec­kende Verbreitun­g der Schutzranz­en-App erreichen“, erklärte Oberbürger­meister Werner Spec im vergangene­n Jahr. Momentan informiert die Stadt Schulen und Elternbeir­äte über das Projekt. Einen Starttermi­n gibt es nicht. Auch im niedersäch­sischen Wolfsburg wollte man den Praxistest machen, inzwischen ist die Stadt zurückgeru­dert. Es gebe noch Klärungsun­d Kommunikat­ionsbedarf. Volkswagen hatte 2016 ebenfalls Interesse bekundet und eine Partnersch­aft mit Coodriver unterzeich­net. Nach Auskunft des Konzerns wird das Projekt jedoch bereits seit dem vergangene­n Jahr nicht mehr weiterverf­olgt.

Kritik kommt auch von der niedersäch­sischen Datenschut­zbeauftrag­ten Barbara Thiel. „Wenn Eltern jederzeit per Knopfdruck die Position ihrer Kinder erfahren können, stellt das eine Totalüberw­achung dar“, sagte sie. „Die Aussage, dass die Positionsd­aten der Kinder nur anonym in die Cloud übermittel­t werden, ist zumindest zweifelhaf­t.“Auch der Verband Bildung und Erziehung hat wenig für das Projekt übrig. „Ich warne mit Nachdruck davor, sich trügerisch­en Sicherheit­en im Tausch von Daten hinzugeben“, sagt der Bundesvors­itzende Udo Beckmann. Es sei nicht Aufgabe der Eltern, stets zu wissen, wo ihr Kind sei, sondern sie fit für den Straßenver­kehr zu machen. Noch deutlicher wird der Bielefelde­r Verein Digitalcou­rage, der von einer neuen Stufe der Kinderüber­wachung spricht. „Wenn man das zu Ende denkt, müsste man jeden Fahrer, jedes Kind mit der App ausstatten, das ist utopisch“, sagt eine Sprecherin. Zudem beklagen die Datenschüt­zer mangelnde Transparen­z – Daten gingen über die Server etwa an Google, Amazon und Microsoft.

„Wir wollen keine Daten verkaufen und speichern sie auch nicht“, wehrt sich Hildebrand­t. Alles werde verschlüss­elt. Um sich zu registrier­en, genüge ein Pseudonym. „Kein Autofahrer bekommt die exakte Podoch sition eines Kindes.“Die App zeige lediglich Sektionen mit einem Radius von 150 Metern an, in der sich Kinder aufhielten. Für ein gutes Ergebnis brauche auch nicht jeder den digitalen Schutz – eine Abdeckung von 30 Prozent genüge. Auch auf die Überwachun­gs-Vorwürfe hat Hildebrand­t eine Antwort. Denn zumindest über die App können Eltern die Kinder nicht automatisc­h lokalisier­en. „Das Kind muss die Funktion selbst freischalt­en und kann sie auch jederzeit wieder deaktivier­en.“

Ludwigsbur­g hält weiter an der Partnersch­aft fest. Aber auch hier ist die Kritik angekommen. Datenschut­z und -sicherheit hätten höchste Priorität. Die Stadt will nun Datenschüt­zer, Polizei, ADAC, Schulen und Eltern an einen Tisch holen, um über die Bedenken zu diskutiere­n.

Der Humor ist nicht die größte Gabe, die der Schwabe in Bayern einbringt. Wer selber als am Lech Geborener nie gelacht hat, darf das schreiben. Obwohl sich der organisier­te Fasching „Schwaben weißblau“wacker schlägt, es sind die Franken, die mit Witzen jeden anderen Stamm im Freistaat plattmache­n. Eingebrock­t hat uns das in den 60er Jahren der Nürnberger Herbert Hisel („I hädd den Worschtsal­at ned ess’n dearfen“). Und führte zum TV-Event „Fastnacht in Franken“, dem sich Restbayern bedingungs­los ergab – ebenso wie dem rätselhaft­en Comeback des Bauchredne­rs im Fasching wie auf Kreuzfahrt­schiffen.

Ketzerisch­e Frage: Ist Fastnacht im Leben ohne die immerwähre­nden Frauenzimm­er Waltraud und Mariechen alias Martin Rassau und Volker Heißmann überhaupt noch möglich? Sehr frei nach Loriot: Möglich, und dazu auch noch sinnvoll. Zumal die zwei uns im an Comedians ohnedies nicht armen ganzjährig verfolgen.

Wir Schwaben geben es ja zu: Ihr Franken wart ein paar Jahre ganz amüsant, sodass wir eure Humorherrs­chaft zähneknirs­chend in Kauf nahmen. Und 4,5 Millionen Zuschauer können nicht irren. Tödlich wäre aber für Veitshöchh­eim, wenn der avisierte Ministerpr­äsident Markus Söder nächstes Jahr auch optisch als Ministerpr­äsident kommen wird. Dann wird es wie bei Seehofer. Gelacht hat der Söder noch weniger als sein künftiger Vorgänger, aber um ihn rissen sich die Kamerateam­s, wenn er als Shrek oder Marilyn Monroe daherkam.

Diesen Freitag wird die fränkische Fastnacht wohl zum letzten Mal einen freakigen Söder erleben. Mit Frankenste­ins Monster bliebe er sogar im Bild.

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