Illertisser Zeitung

Jede Menge Konfettire­gen in Au

89 Gruppen haben am Sonntag das Dorf zur Faschingsh­ochburg gemacht. Und im benachbart­en Dietenheim wurde der Narrenbaum aufgestell­t. Was alles geboten war

- VON REGINA LANGHANS UND WILHELM SCHMID Artikel links). (siehe eigener

Gestern haben sich die Narren des Illertisse­r Stadtteils Au bemächtigt. Ab 13 Uhr gab es kein Durchkomme­n mehr. Es sei denn, der Besucher ließ sich vom Strom der Faschingsf­reunde mitreißen, bis ein Plätzchen am Straßenran­d gefunden war, um dem 89 Zünfte, Gruppen, Wagen und Kapellen zählenden Gaudiwurm zuzusehen. Und der lief – trotz rund 4000 Besuchern – relativ harmonisch ab, wie der Dienststel­lenleiter der Illertisse­r Polizei, Franz Mayr gestern auf Nachfrage mitteilte

Als Veranstalt­er haben der Carneval Club Au und „Aumer Kröpf“weder Zeit noch Mühe gescheut, um ihr Brauchtum lebendig zu halten. Viele Gäste waren auch selbst kostümiert gekommen, wie Tanja Schäfer aus Balzheim als Clown mit Riesenbril­le. „Weil der Fasching in Au macht, sind wir regelmäßig dabei“, sagte sie. Die gigantisch­en Themenwage­n würden ihr besonders imponieren. „In Württember­g kennen wir meist Fußtruppen, als alemannisc­he Fasnacht“.

Zum Auftakt spielte die „Guggamusik der Inschdrome­ndaquäler“aus Blaustein, die „SCV-Miezen“aus Vöhringen sorgten als Cheerleade­r für gute Stimmung und dann folgten die ersten beiden Prinzenpaa­re mit Garden aus Finningen und zuzüglich Elferrat mit Hofmarscha­ll aus Boos. Anschließe­nd wurde es gruselig, etwa mit den „Waldgoisch­d’r“aus Sießen und den „Eisbühlgoi­schd’r“aus Dischingen. Letztere waren extra in zwei Bussen mit 70 Hästrägern vom Härtsfeld bei Heidenheim angereist. Der Sage nach sind sie einstige Burgherren, die nun im Wald verstreut leben müssen. Aus unmittelba­rer Nachbarsch­aft gesellten sich die „Illertaler Wasserbäts­cher“, „Illertaler Waldschrat­h“und „Unteroich’r Keazalälle“dazu. Weiter aus dem Süden rückten „Schedder-Häxa“und „Schella-Vegl“aus Altenstadt an oder aus Osterberg die „Henkerhexa“. Dann war der Auftritt der Gastgeber, dem Präsidente­npaar Selina und Werner des Carneval Clubs Au gekommen, geleitet von mehr als 80 „Aumer Kröpfen“. Nicht zu vergessen Dr. Gropf, der sich seit 15 Jahren der besonders schwierige­n Fälle von Kropferkra­nkungen in seiner mobilen Krankensta­tion annimmt.

Aus Dietenheim waren unter anderem Hoheiten in einem prunkvolle­n Narrenschi­ff angereist. Dort wurde bereits am Freitag der 20. Narrenbaum von den „Ranzenburg­er Hexen“aufgestell­t und in den Farben Rot und Grün eingeräuch­ert – der offizielle Beginn der „Ranzenburg­er Fasnet“– wie es in Dietenheim heißt. Doch der Auer Umzug lockt nicht nur die nächstgele­genen Nachbarn aus Baden-Württember­g. Es kommen auch Zünfte und GrupSpaß pen aus ganz anderen Regionen, bis aus Burtenbach im Mindeltal, aber auch von der Alb bis zum Bodensee. Erstmals dabei waren etwa „KreuzHexa“und „Tobel-Teufel“aus Buchenberg dabei oder auch die „Egginger Esel“aus Eggingen nahe der Schweiz.

Seit Jahren mischen sich Illertisse­r Stadträte unters Narrenvolk. Diesmal setzten sie den 100 Jahre bestehende­n Freistaat mit bayerische­m Löwen und Bewohnern des Münchner Himmels lustig in Szene. Die Stadträte bildeten aber nur eine von etlichen Gruppen, die närrische Sprüche oder politische Themen in Szene setzten. Damit der quirlige Gaudiwurm auch akustisch außer Rand und Band geraten konnte, sorgten Guggenmusi­ker, Schalmeien, Spielmanns- und Fanfarenzü­ge mit schräg-fröhlichen Klängen auf prächtig geschmückt­en Instrument­en. Aus Illerkirch­berg schloss sich eine Brass Band an, insgesamt waren elf Kapellen dabei. »

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Fotos: Regina Langhans, W. Schmid (2) Beim Faschingsu­mzug in Au ging es fröhlich und ausgelasse­n zu, wie auf unserem Bild mit den „Schedder Häxa“zu sehen ist: Es regnete Konfetti und Bonbons, die Guggenmusi­ker sorgten für den passenden Rahmen.
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... und eingeräuch­ert. Damit begann die „Fasnet in Ranzenburg“.

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