Der Gaudiwurm wächst und wächst
Die Kettershauser Veranstaltung hat sich mittlerweile einen Namen in der Umgebung gemacht. In diesem Jahr waren bereits 26 Gruppen bei dem Umzug mit dabei
Jedes Jahr wächst er noch ein Stückchen: der im Jahr 2014 vom Pfeifenclub (PFC) Bebenhausen ins Leben gerufene Gaudiwurm. Mittlerweile hat sich aus dem einst kleinen Wurm ein heuer mit 26 Gruppen besetzter stattlicher Umzug entwickelt.
Dieser wurde am Samstag von unzähligen kleinen und großen Narren sowie Zuschauern aus der näheren und weiteren Umgebung mit lautstarkem „Helau“begrüßt und mit Applaus überschüttet. Scheinbar hat es sich herumgesprochen, dass die fünfte Jahreszeit in Kettershausen einen hohen Stellenwert genießt.
Bereits geraume Zeit bevor PFCVorsitzender Markus Koneberg mit dem bayerischen Defiliermarsch das Startsignal setzte, hatte entlang der Steige sowie der Waldstraße ausge- lassene Karnevalsstimmung geherrscht. Und dann ging’s los: Traditionell führte die TSV-Prinzengarde die kunterbunte Parade an, wobei die feschen Herren und attraktiven Damen viel Bein zeigten. Als „wilde Kita-Schafe“wirkten die Mädchen und Buben des Kindergartens richtig drollig. Dicht dahinter winkten die bunt kostümierten Schüler der Grundschule Kettershausen fröhlich in die Menge.
Mit teilweise grimmig dreinschauenden Masken trieben die „Buxheimer Daifel“und unterschiedliche Hexenhorden, zum Beispiel die Gruppe „Simsalabim“, die „Henker Hexa“oder die „Schedder Häxa“aus Altenstadt mit ihrer berüchtigten Hexenschleuder, ihren Schabernack. Während die Kinder reichlich mit Bonbons und anderen Süßigkeiten beschenkt wurden, bekam mancher erwachsener Zuschauer eine Ladung Konfetti ins Gesicht. Für närrische Musik sorgten die „Dorfbachfurzer“aus Breitenbrunn, die „Blech-Blährer“der Musikkapelle Kettershausen-Bebenhausen und die „Lumpenkapelle“Boos.
Und wie es im Fasching erlaubt und gewünscht ist, wurde auch die Kommunalpolitik auf die Schippe genommen. Oder in diesem Fall besser gesagt, auf den Wagen: Denn dort widmeten sich die als Bauarbeiter verkleideten Sänger der Chorgemeinschaft einem aktuellen gemeindepolitischen Thema.
„Die Gemeindehalle steht leer, wir wollen das nicht mehr. Ihr Gemeinderäte strengt euch an, fangt mit der Renovierung an“stand über einem Miniaturmodell, das durch die Straßen gezogen wurde. Weitere Blickfänge boten die aus venezianischen Masken blickenden Mitglieder des „Faschingshaufens“Mohrenhausen, die Gruppe „Zylinder“, die „Babahauser Wollbobbl“, die „edlen Pfauen“, die „Lego-Männchen“, die lila „Quereinsteiger“und die gruseligen „TSV-Wassergoischter“, die unter dem Leitgedanken „Günz nauf, Günz na“herumschlichen. Bewundernswerten Einfallsreichtum bewiesen die „Sträflinge“der katholischen Landjugend Kettershausen, der „Greuther Almabtrieb“und die „Karavane vom Nassen Eck“.
Mit ihrer „Bauwagen-Pyramide“bewies die Gruppe „Inter Mörgen“akrobatisches Geschick. Bei der anschließenden närrischen Dorfplatzgaudi herrschte auf dem Platz und auch im Zelt bei der Kettershauser Gemeindehalle ausgelassene Faschingsstimmung.
Von Wassergoischtern und Kita Schäfchen