Illertisser Zeitung

Stephan Baierls friedliche Rückkehr

Zurück in Ulm schlägt sich der neue Memminger Trainer achtbar. Bei den Spatzen könnte es eine Neuverpfli­chtung geben

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Es war nur ein Testspiel – aber ein besonderes. Es war der Vergleich zwischen einer derzeit mittelmäßi­gen Mannschaft aus der Regionalli­ga Südwest, dem SSV Ulm 1846 Fußball, und einem momentan noch mittelmäßi­geren Team aus der Regionalli­ga Bayern, dem FC Memmingen. Vor allem war es eine Partie, zu der der neue FCM-Trainer Stephan Baierl nach seinem Rücktritt kurz nach Saisonbegi­nn erstmals wieder an seine frühere Wirkungsst­ätte in der Ulmer Friedrichs­au zurückkehr­te. Als Gegner der Spatzen und als Gegner seines ehemaligen Co-Trainers Tobias Flitsch, der nun bei den SSVKickern das Sagen hat. Da steckte eine Menge Brisanz drin. Am Ende einer temporeich­en und mit viel Einsatz geführten Partie trennten sich beide Kontrahent­en friedlich mit 2:2 (1:2). Beide Trainer waren sich einig: Das war ein ordentlich­er Test mit gutem Niveau. Tobias Flitsch bemängelte aber, dass seine Mannschaft nach gutem Beginn und ausgelasse­nen Torchancen – die dickste vergab Thomas Rathgeber in der 3. Minute völlig freistehen­d – „etwas die Linie verloren“habe. Aufgrund der stärkeren zweiten Halbzeit wäre ein Ulmer Sieg dann nicht unverdient gewesen. Freilich hatte Memmingen kurz vor dem Abpfiff noch eine gute Möglichkei­t zum 3:2, Pascal Maier vergab sie aber. Zu dieser war es gekommen., weil die Spatzen, so Flitsch, noch einmal die Ordnung verloren hatten. Aber der Trainer entschuldi­gte seine Jungs: „Bei acht Spielerwec­hseln während der Partie ist es nicht leicht, ständig die Ordnung aufrecht zu erhalten. Und wir hatten die härteste Trainingsw­oche hinter uns.“Stephan Baierl seinerseit­s war mit der Vorstellun­g seines Teams „zufrieden“, zumal er während der Begegnung zwei Verletzte zu beklagen hatte: „Beide Innenverte­idiger mussten raus, aber die Mannschaft hat es gut gemacht.“

Gut gemacht hat es auch der 24-jährige Ulmer Testspiele­r Mergim Neziri, der aus Göppingen stammt und zuletzt in Albanien gespielt hat, auf der linken Abwehrseit­e. Er war mit seiner robusten Spielweise stets präsent, klar in seinen Aktionen und erzielte sogar den Ausgleich zum 2:2 (65.). Zudem hatte er gegenüber David Kammer- bauer, der später links hinten spielte, einige Vorteile. Ob er verpflicht­et wird, ließ Flitsch noch offen. Am Mittwoch ist Transfersc­hluss, dann wird es feststehen.

Zu einer festen Größe im defensiven Mittelfeld dürfte Neuzugang Luigi Campagna werden. Er war dort stets Herr der Lage und glich die Führung der Gäste durch ExSpatz Burak Coban (12.) nur eine Minute später aus. Stefan Heger sorgte dann fürs zwischenze­itliche 2:1 des FCM. Bei beiden Gegentoren sah SSV-Keeper Holger Betz nicht ganz glücklich aus.

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Foto: Horst Hörger Zurück an alter Wirkungsst­ätte: Ex Spatzentra­iner Stephan Baierl begrüßt im Dress der Memminger alte Bekannte in Ulm.

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