Schwarzer Superheld
Im Marvel-Universum haben jetzt auch im Kino Afroamerikaner ihren Platz
Als „Marvel“im Juli 1966 mit der Figur des „Black Panther“seiner Leserschaft den ersten schwarzen Superhelden präsentierte, war der Comicverlag voll auf der Höhe der Zeit. In den USA eskalierten gerade die Auseinandersetzungen um die schwarze Bürgerrechtsbewegung. „Black Panther“war in dieser bewegten Zeit kulturelles Bekenntnis und politische Provokation. Wenn der Unterhaltungskonzern Marvel heute die Figur des Black Panthers in sein aufnimmt, ist das hingegen ein überfälliger Schritt hin zur multikulturellen Diversifizierung des vornehmlich weißen Superhelden-Arsenals.
Chadwick Boseman spielt mit einer angenehm entspannten Präsenz den afrikanischen Herrscher T’Challa. Dessen Königreich Wakanda hat sich inmitten des Urwalds vollkommen abgeschottet von den kriegerischen Ereignissen der Weltgeschichte zu einer hoch entwickelten Hi-Tech-Kultur gemausert. Aber T’Challa alias Black Panther muss bald erkennen, dass seine Politik an ihre Grenzen gerät. Zum einen strebt Bösewicht Klaw (echt fies: Andy Serkis) danach, das heimische Wundermetall Vibranium auf dem Weltmarkt zu verhökern. Zum anderen fordert Cousin Erik (Michael B. Jordan) den Thron.
Erik, der als Waisenkind in den USA aufgewachsen ist, trägt die ganze angestaute historische Wut von Versklavung und rassistischer Demütigung in sich und will mit dem Vibranium der weißen Vorherrschaft auf der Erde ein Ende bereiten. Regisseur und Drehbuchautor Ryan Coogler („Fruitvale Station“) verbindet historische, kulturelle und politische Bezüge stimmig und unaufdringlich mit dem Superhelden-Genre. Neben den gestalterischen Reizen wird der Film vor allem von der schauspielerischen Präsenz des vorwiegend afroamerikanischen Ensembles getragen. » (2 Std. 15 Min.), Actionfilm, USA 2018
★★★★✩