Was die Verwaltung kostet
Die Gemeinden müssen in diesem Jahr weniger Geld pro Einwohner als VG-Umlage zahlen. Der Grund dafür liegt im vergangenen Jahr
Die laufenden Kosten der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Babenhausen haben weniger Geld verschlungen als ursprünglich vorgesehen. Das dokumentiert die Jahresrechnung 2017, welche die Leiterin der Kämmerei, Angela Zobel, bei der Gemeinschaftssitzung des Marktes Babenhausen sowie der Gemeinden Kettershausen, Kirchhaslach, Oberschönegg, Winterrieden und Egg an der Günz präsentierte. Zudem blickten die Vertreter der Kommunen auf den Haushaltsplan des Jahres 2018 und damit auf Ausgaben, die voraussichtlich in den kommenden Monaten anfallen. ● Die Vertreter der VG wurden im Rahmen eines Rechenschaftsberichts darüber informiert, inwiefern die Kalkulation der Finanzen im vergangenen Jahr aufging. Der Verwaltungshaushalt – der die laufenden Kosten umfasst – schloss 2017 mit rund 1,69 Millionen Euro ab. Verrechnet sind die Einnahmen und Ausgaben der VG. In der Haushaltssatzung angesetzt waren rund 1,72 Millionen Euro – das Budget wurde somit nicht ganz ausgeschöpft. Wie Zobel erklärt, kam so ein „erfreulicher Soll-Überschuss“in Höhe von rund 227 600 Euro zustande. Dieses Geld wird nun als Rücklagen genutzt – unter anderem, um die sogenannte VGUmlage in diesem Jahr zu senken. Für die Kommunen bedeutet dies, dass ihnen mehr Geld bleibt.
Denn die Verwaltungskosten, die nicht gedeckt sind, werden stets auf die einzelnen Gemeinden aufgeteilt. Damit wird erreicht, dass die VG schuldenfrei bleibt, so Zober. Der Markt Babenhausen übernimmt als größte Kommune pauschal 15 Prozent der Summe. 2017 waren dies rund 196 700 Euro. Der ungedeckte Finanzbedarf, der nach dem Abzug dieser 15 Prozent übrig bleibt, wird dann auf alle VG-Kommunen, Babenhausen inklusive, umgelegt. Die zu bezahlende Summe richtet sich dabei nach der jeweiligen Einwohnerzahl. Im Haushaltsjahr 2017 betrug diese VG-Umlage – auch Verwaltungsumlage genannt – pro Kopf 96 Euro.
Überschritten wurde die Kalkulation des Verwaltungshaushalts lediglich im Bereich EDV. Laut Zobel liegt dies etwa an Updates für Computerprogramme, die in den einzel- nen Abteilungen der Verwaltung nötig geworden sind. Diese überplanmäßigen Kosten beliefen sich auf rund 3700 Euro.
Der Vermögenshaushalt – aus welchem Geld für Investitionen stammt – schloss mit rund 294 000 Euro ab. In der Haushaltssatzung waren 128 900 Euro angesetzt. 165 000 Euro wurden aus dem Verwaltungshaushalt zugeführt. ● Das Gremium befasste sich mit den Finanzen, die auf dieses Jahr fallen. Im Verwaltungshaushalt sind Einnahmen in Höhe von rund 1,68 Millionen Euro vorgesehen. Diese sollen zu etwa zwei Dritteln aus der VG-Umlage stammen. Geld in die Kassen sollen aber auch Erstattungen und Zuweisungen bringen, etwa vonseiten des Freistaats, des Landkreises Unterallgäu oder der Schulverbände. Das heißt: Die VG bekommt zum Beispiel Geld dafür erstattet, dass sie Schulen verwaltet, Müllgebühren erhebt oder die Landtagswahl begleitet. Außerdem kommen Zuführungen aus dem Vermögenshaushalt dazu.
Auf der anderen Seite stehen die Ausgaben, die zu kalkulieren sind: Etwas mehr als drei Viertel entfallen auf Personalkosten (rund 1,3 Millionen Euro). Hinzu kommen kleinere Posten wie Mieten, Versicherungen, Büroausstattung, Post, Telefon oder Aufträge an die Bundesdruckerei, welche Ausweise und Pässe druckt.
Die Marktgemeinde wird, wie im Dezember nach einer Diskussion beschlossen, bis 2020 weiterhin 15 Prozent des ungedeckten Bedarfs des Verwaltungshaushalts übernehmen – der Markt behält sich Zobel zufolge aber eine Änderung vor, sollten „besondere Veränderungen im Personal“kommen. 2018 soll der Markt rund 166000 Euro beisteuern. Das restliche Geld, wird wieder auf die Kommunen umgelegt. Die VG-Umlage soll –letztlich dank besagter Rücklage aus dem Jahr 2017 – sinken: auf rund 81,50 statt 96 Euro je Einwohner.
Denn der Großteil der Ausgaben im Vermögenshaushalt, der insgesamt 227600 Euro umfasst, soll darauf entfallen, dass Geld in den Verwaltungshaushalt wandert. Gedeckt wird dies durch die Rücklage. Investieren will die VG rund 11500 Euro, unter anderem in die EDV und eine neue Büroausstattung.