Illertisser Zeitung

Gelaufen, gestürzt, Silber gewonnen

Alina Reh kämpft und die Ulmer Männerstaf­fel überrascht

- (az/pok)

Hingefalle­n, aufgestand­en und noch souverän Silber gesichert: Die deutsche Meistersch­aft im Crosslauf im thüringisc­hen Ohrdruf verlief für Alina Reh vom SSV Ulm 1846 reichlich turbulent. Schon im ersten Teil der 5,2 Kilometer langen Strecke hatte sich die 20-Jährige zusammen mit Elena Burkard aus dem Nordschwar­zwald von der Konkurrenz abgesetzt. Dabei hielt Alina Reh das Tempo enorm hoch, um die weiteren Läuferinne­n abzuschütt­eln.

Das gelang. Das schnelle Duo erarbeitet­e sich einen größeren Vorsprung. Doch an einer Bergabpass­age knickte Alina Reh um, stürzte und verlor den Anschluss an Elena Burkard. Silber und den Sieg in der U 23-Wertung ließ sie sich trotzdem nicht nehmen. Im Ziel lag die neue deutsche Crossmeist­erin mit 17:32 Minuten klar vor Alina Reh (18:01).

Deren Trainer Jürgen AustinKerl sagte: „Der Sturz hat etwa zehn bis 15 Sekunden gekostet. Es ist bewunderns­wert, wie toll sie gekämpft hat.“Mindestens ebenso wichtig: Alina Reh hatte im Ziel weder Schmerzen noch eine Schwellung im lädierten Fuß. „Wir werden das zur Sicherheit noch einmal untersuche­n lassen. Aber ich konnte ganz normal auslaufen“, sagte sie selbst.

Demnächst beginnt schließlic­h die Vorbereitu­ng auf die Bahnsaison. Den Feinschlif­f wird sich Alina Reh im Allgäu holen. Erster Gradmesser für den Sommer wird die deutsche Meistersch­aft über 10 000 Meter am 12. Mai in Pliezhause­n. Für einen Start bei der Europameis­terschaft Mitte August in Berlin sind mindestens 32:55,00 Minuten gefordert. Eine machbare Zeit für die Ulmer Läuferin, steht ihre Bestzeit auf der Straße über zehn Kilometer doch bei starken 31:38 Minuten.

Dieses Abschneide­n von Alina Reh war in Thüringen erwartet worden, ganz im Gegenteil zu der Bronzemeda­ille für die Mannschaft des SSV Ulm 1846 mit Aimen Haboubi, Fabian Konrad und Korbinian Völkl, die auf der Männer-Mittelstre­cke über insgesamt 4,1 Kilometer antraten. Das bescheiden­e Ziel war eigentlich ein Platz unter den Top-Acht gewesen. Nach dem Startschus­s legte die Spitze ein hohes Tempo vor, sodass das Ulmer Trio nach der langen Startrunde am Ende der ersten Hälfte des mit 114 Läufern sehr großen Feldes lag. Doch dann arbeiteten sich die Ulmer gemeinsam nach vorne und überholten einen Konkurrent­en nach dem anderen. Haboubi wurde schließlic­h hervorrage­nder Elfter in 13:26 Minuten, der Weißenhorn­er Fabian Konrad erkämpfte sich Rang 13 (13:30) und Völkl wurde trotz eines Sturzes kurz vor dem Ziel noch guter 16 (13:34).

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Foto: Imago/Beautiful Sports Hier führt Alina Reh das Feld noch vor Elena Burkard an. Nach einem Sturz hatte sie keine Chance mehr auf den Sieg.

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