Illertisser Zeitung

Ulm muss sich weiter strecken

Der sichere Sieg in Würzburg macht Mut für das Heimspiel gegen Bonn. Aber der Druck ist groß. Was nach Einschätzu­ng des Trainers ein Vorteil sein kann

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Mit den Siegen gegen Tübingen und in Würzburg sind die Basketball­er von Ratiopharm Ulm erst einmal in die Erfolgsspu­r zurückgeke­hrt. Vor allem die starke Leistung am Main dürfte der Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath Selbstvert­rauen für das wichtige Heimspiel am morgigen Ostersonnt­ag (17.30 Uhr) gegen die Telekom Baskets Bonn gegeben haben.

Beim 91:74-Sieg in Würzburg sind die Ulmer am vergangene­n Samstag so konsequent und gleichmäßi­g konzentrie­rt aufgetrete­n, wie wohl noch nie in dieser Saison zuvor. Dank des klar verbessert­en Mannschaft­sspiels waren die Wurfquoten sehr gut und auch in der Defensive klappte es ordentlich. Auf jeden Fall besser als in den Wochen zuvor. Leibenath spricht trotzdem ein klares Manko seiner Mannschaft an: „Das Verteidige­n von Würfen in Korbnähe war bei uns in letzter Zeit ein Schwachpun­kt. Wir sind zu langsam zurückgeko­mmen und waren dann oft zu spät dran.“Was dazu führte, dass der jeweilige Gegner häufig zu leichten Punkten kam.

Das soll nun gegen Bonn zumindest so gut funktionie­ren wie gegen die Würzburger, die nie eine Chance hatten, die Begegnung für sich zu entscheide­n. Wobei der Ulmer Trainer seine Spieler unmissvers­tändlich auf die gute Quote des morgigen Gegners bei den Dreipunkte-Würfen hinweist und befürchtet: „Die Distanzwer­fer werden schwer zu verteidige­n sein, zumal Bonn auch unter dem Korb seine Stärken hat.“Doch Spiele werden bekanntlic­h nicht nur in der Defensive entschiede­n, wie zuletzt bei den Ulmern klar zu sehen war. Der Angriff muss gegen das Team vom Rhein durchschla­gskräftig sein.

Fragezeich­en hinter Fotu und Butler

Isaac Fotu und Da’Sean Butler, die zuletzt wegen Verletzung fehlten, wären da wichtige Faktoren. Ob sie wieder einsatzfäh­ig sind, wird sich erst noch klären. „Die personelle Situation ist ähnlich unvorherse­hbar wie vor dem Spiel in Würzburg“, sagt Leibenath. „Im Training sind nicht alle Mann an Bord.“Wer genau in den vergangene­n Tagen pausieren musste, verrät der Trainer wie üblich zwar nicht. Aber er ist recht optimistis­ch: „Vergangene­n Samstag haben wir die Ausfälle gut kompensier­t. Die Partie hat uns selbstbewu­sst gemacht. Inklusive Marcel Pongo haben wir acht Ausländer. Wir werden ein gutes Team aufbieten können.“

Der Ulmer Center Tim Ohlbrecht stellt vor der Partie gegen Bonn fest: „Für uns beginnen die Play-offs schon jetzt.“Sein Trainer stimmt uneingesch­ränkt zu und konkretisi­ert: „Die Dringlichk­eit, Spiele zu gewinnen, ist bei uns je- dem klar. Für den einen oder anderen Spieler ist der Druck vielleicht unangenehm. Bei anderen kann er zusätzlich­e Kräfte freisetzen.“Die braucht die Ulmer Mannschaft dringend, um in die Play-offs zu kom- men. Als derzeitige­r Neunter wäre sie nicht dabei.

Ein überaus spannendes Spiel wartet auf die Ulmer dann bereits am darauf folgenden Mittwoch (20.30 Uhr) im Audi-Dome beim FC Bayern München. Die plötzliche Trennung des Tabellenfü­hrers von Trainer Sasa Djordjevic am vergangene­n Donnerstag hat auch dessen Ulmer Kollegen Thorsten Leibenath überrascht.

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Foto: Jan Huebner In Würzburg haben Katin Reinhardt und seine Ulmer Teamkolleg­en eine ganz starke Leistung abgeliefer­t. Aber wenn es noch für die Play offs reichen soll, dann müssen sie nachlegen.

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