Gegner auf dem absteigenden Ast
Mainz II kommt mit dem Topstürmer der Liga an die Donau
Natürlich sei er zufrieden mit dem Punkt, sagte Spatzen-Trainer Tobias Flitsch nach dem 2:2 seiner Ulmer gegen die Stuttgarter Kickers am Mittwochabend. Das Minimalziel, nämlich ein Unentschieden, habe seine Mannschaft schließlich erreicht. Trotzdem wären drei Punkte gegen den direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg extrem wichtig gewesen für den SSV Ulm 1846 Fußball. Vor allem, weil die beiden Mit-Abstiegskandidaten Worms und Koblenz Punkte liegen gelassen haben.
Zeit, den verlorenen Zählern hinterherzutrauern, bleibt aber nicht, denn die Spatzen spielen heute (14 Uhr) im Donaustadion gegen den FSV Mainz 05 II. Dessen Trendkurve geht steil nach unten. Nach einem guten Start in die Saison samt des vier Spieltage währenden Verbleibs auf Platz drei, verliert das Team von Trainer Dirk Kunert immer mehr den Boden unter den Füßen und steht momentan auf dem neunten Platz. Von den vergangenen elf Spielen konnten die RheinlandPfälzer nur eines gewinnen – gegen den Stadtrivalen Schott Mainz, der im Tabellenkeller feststeckt. An der Lage ändert auch ihr Stürmer KarlHeinz Lappe nichts, der mit 21 Treffern der beste Torjäger der Liga ist. „Wir wünschen uns einen Stürmer mit wenigstens zehn Toren“, sagt Tobias Flitsch. „Den müssen wir in den Griff bekommen.“Ulms bester Torschütze ist Ardian Morina mit sieben Treffern.
Anders als bei den Toren des Mainzer Topstürmers haben die Spatzen aber theoretisch die Möglichkeit, die Mainzer punktetechnisch noch einzuholen. Nur sechs Punkte beträgt der Vorsprung des FSV, generell geht es in der Regionalliga Südwest sehr eng zu. Rechnerisch hätten die Ulmer sogar noch die Chance, dritter zu werden. Diese Statistik ist aber nur etwas für absolute Optimisten, in Ulm ist man realistischer und schaut lieber, dass man die Verfolger auf Abstand hält.
Gegen Mainz müssen die Spatzen diese Unternehmung womöglich ohne Alper Bagceci und Kapitän Florian Krebs in Angriff nehmen. Bagceci bekam in Stuttgart einen Schlag gegen die Rippen und musste ausgewechselt werden. Flitsch konnte zwar leichte Entwarnung zum Zustand seines Mittelfeldspielers geben, weiß aber nicht, ob er ihn einsetzen kann: „Ins Krankenhaus musste er nicht, für Samstag ist er aber noch fraglich“, sagte der Trainer. Florian Krebs ist zwar nicht verletzt, nach seiner langen Verletzungspause ist er noch nicht ganz belastbar. Besonders die englischen Wochen der vergangenen Zeit setzten ihm zu.
Seine Zukunft sieht der Verteidiger weiterhin an der Donau. Am Freitag teilte der SSV Ulm 1846 Fußball mit, dass Krebs seinen Vertrag bis Ende Juni 2020 verlängert hat.