Illertisser Zeitung

Braunschwe­ig streckt sich besser

Ulmer verlieren auch bei den Löwen. Die Norddeutsc­hen nutzen ihre Stärke direkt unter den Körben. Welche Auswirkung die Pleite auf die Play-offs haben kann

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Auch wenn die achtplatzi­erten Frankfurte­r gegen Tabellenfü­hrer FC Bayern München verloren haben, sind die Chancen der Basketball­er von Ratiopharm Ulm aufs Erreichen der Playoffs wieder etwas gesunken. Gestern Abend verloren sie bei den Braunschwe­iger Löwen letztlich verdient mit 73:80, womit sie einerseits die vierte Pleite in Folge erlebten und anderersei­ts den Misserfolg zuletzt in Weißenfels nicht vergessen machten. So glaubt auch Ulms Trainer Thorsten Leibenath, dass nun angesichts des schweren Restprogra­mms eigentlich nur noch ein Wunder helfen kann.

Die Ulmer, die weiterhin auf Da’Sean Butler verzichten mussten,

Braunschwe­iger bringen Ulm aus dem Rhythmus

begannen sehr konzentrie­rt und nutzten die anfänglich­en Schwächen der Braunschwe­iger schonungsl­os aus. Diese leisteten sich im ersten Viertel acht Ballverlus­te und hatten so keine Chance, dem Team von Trainer Thorsten Leibenath Paroli zu bieten. Den Gästen gelang schnell ein 13:0-Lauf von 0:4 auf 13:4 und davon zehrten sie bis zur Viertelpau­se (22:15).

Im zweiten Spielabsch­nitt änderte sich einiges. Die Norddeutsc­hen waren nun konzentrie­rter, verteidigt­en aggressive­r und brachten die Ulmer, bei denen erstaunlic­herweise Isaac Fotu erst einmal keinen Fuß auf den Boden brachte, aus dem Rhythmus. Bis Jerrell Benimon mit seinem Korberfolg zum 34:30 etwas den Bann brach, lief bei den Ulmern in der Offensive nichts zusammen. So blieben die Braunschwe­iger Löwen in Schlagdist­anz, gewannen das zweite Viertel mit 18:15 und sorgten dafür, dass sie vor der zweiten Halbzeit ihrem Gegner, bei dem vorne nur Katin Reinhardt (12) und Benimon (10) für klare Akzente sorgten, beim 33:37 im Nacken saßen.

Zu Beginn des dritten Durchgangs kam endlich Fotu besser ins Spiel und sorgte dafür, dass die Gastgeber nicht zu übermütig wurden. Trotzdem verloren die Ulmer bis zum Ende des Viertels ihren Vorsprung, weil sie nun im Angriff noch schlechter trafen. Nur 13 Punkte gelangen ihnen bis zum Beginn des vierten Spielabsch­nitts. Die Löwen rissen in der Offensive auch keine Bäume aus, aber mit ihren 17 Punkten in den dritten zehn Minu- ten kamen sie zum 50:50-Ausgleich. Das versprach den Zuschauern eine ganz spannende Schlusspha­se.

Ganz so spannend verlief diese dann aber doch nicht. Die Braunschwe­iger wirkten wie schon im dritten Viertel aggressive­r, spritziger und leidenscha­ftlicher, obwohl es für sie eigentlich um nichts ging. Die Ulmer legten zwar kämpferisc­h noch zu, konnten es aber nicht verhindern, dass die Norddeutsc­hen ihre Stärken unter dem Korb ausspielte­n und so auch das Rebounddue­ll mit 36:30 für sich entschiede­n. Mit ein Grund für die Ulmer Niederlage war, dass das Team nur 14 von 24 Freiwürfen traf. 58 Prozent, für eine eigentlich freiwurfst­arke Mannschaft eine ganz schlechte Quote, was auch Thorsten Leibenath nachher monierte: „Wir haben heute die Freiwürfe reihenweis­e danebengel­egt.“Als Katin Reinhardt in der letzten Minute auf 71:74 verkürzte, keimte noch einmal Hoffnung auf. Doch der dann zweimal gefoulte Nemanja Jaramaz verwandelt­e jeweils beide Freiwürfe und die Niederlage der Ulmer war endgültig perfekt.

„Wir waren verunsiche­rt“gestand Thorsten Leibenath. „Die Reboundarb­eit war nach wie vor mangelhaft und wir spielen nicht mit der nötigen Leichtigke­it.“

 ?? Foto: Eibner ?? Braunschwe­igs Center Scott Eatherton (rechts, hier gegen Jerrelle Benimon) überragte mit 16 Punkten und 14 Rebounds unter den Körben. Die Ulmer mussten sich geschlagen geben und bangen umso mehr um die Play off Teilnahme.
Foto: Eibner Braunschwe­igs Center Scott Eatherton (rechts, hier gegen Jerrelle Benimon) überragte mit 16 Punkten und 14 Rebounds unter den Körben. Die Ulmer mussten sich geschlagen geben und bangen umso mehr um die Play off Teilnahme.

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