Die erzwungene Wende
Einer durchwachsenen ersten Hälfte des TSV Neu-Ulm folgt gegen Jungingen eine starke zweite. Am Ergebnis ändert sich deshalb im Verlauf des Spiels einiges
Der TSV Neu-Ulm konnte gestern nur mit großer Mühe die Tabellenführung in der Fußball-Bezirksliga wahren. Die Kreisstädter drehten einen 1:3-Pausenrückstand noch zu einem 4:3-Sieg gegen den SV Jungingen.
Vor der Pause war beim Klassenprimus mächtig der Wurm drin. „Da haben wir total gepennt“, räumte Spielertrainer Ünal Demirkiran nach dem Schlusspfiff ein. CoTrainer Bora Meydanci sprach seiner Truppe, vor allem aber dem Defensivverbund aus Mittelfeld und Abwehr, sogar jede Existenz ab. Rein von den Spielanteilen wirkte Neu-Ulm überlegen. Michael Merk verzog in der vierten Minute die erste Chance. In der Rückwärtsbewegung bot der TSV den Gästen aber riesige Freiräume und wirkte miserabel organisiert. Niklas Ebner profitierte in der achten Minute, als sein Schuss aus 16 Metern von der Latte abprallend über den Rücken von Keeper Benjamin Huber den Weg ins Tor fand. Den Gastgebern gelang durch Onur Mutlu zwar der Ausgleich (25.) und Anil Dikmen hatte wenig später sogar die Führung auf dem Fuß (27.), die Defizite in der Rückwärtsbewegung aber blieben. Marco Wind wurstelte sich nach einer halben Stunde mit drei Pressschlägen durch den TSVStrafraum und schloss dann eiskalt ins kurze Eck zur erneuten Gästeführung ab. Niklas Ebner baute die für die bis dahin extrem effizienten Junginger sogar noch aus (36.).
Nach der Pause änderte sich das Bild. Neu-Ulm kam durch einen Freistoßtreffer von Tim Schweizer zum Anschluss (51.), hatte danach aber eine weitere Schrecksekunde zu überstehen: Tim Bärtele war nach einem simplen Steilpass durch, traf allerdings nur den Innenpfosten des TSV-Kastens (57.). Spätestens dann fing sich die Hintermannschaft der Gastgeber und ließ nicht mehr viel zu. Mehmet Ali Fidan staubte nach einem Torwartfehler zum Ausgleich ab (61.) und Anil Dikmen drehte nach einem mustergültigen Konter die Partie endgültig (66.).
Daran konnte auch die Ampelkarte für Christian Bohnacker nichts mehr ändern (80.), zumal auf Junginger Seite Marco Kogler nach einer vermeintlichen Notbremse noch die Rote Karte sah (94.).
Trainerstimmen