Kein „Kuschelkurs“mit dem Bürgermeister
BiSS-Vorsitzender Dietmar Roschkar betont die Eigenständigkeit des Sendener Vereins
BiSS-Vereinsvorsitzender Dietmar Roschkar stellte bei der Mitgliederversammlung eines klar: „Wir brauchen keinen Kuschelkurs, mit wem auch immer.“Zu Spekulationen über eine BiSS-Mitgliedschaft des Sendener Bürgermeisters Raphael Bögge gebe es deswegen keinen Anlass.
„Wir können auch eigenständig“, kommentierte Roschkar die Presseerklärung zur Gründung eines Fördervereins fürs Schwimmbad, die BiSS im vergangenen April gemeinsam mit Bürgermeister Raphael Bögge veröffentlicht hat. Zwischen Bögges BiSS-Mitgliedsantrag aus dem Jahr 2016 und der jetzigen BadInitiative eine Verbindung herzustellen, sei „Schwachsinn“, sagte der Vorsitzende. Bei der Mitteilung sei es einzig und allein um die angestrebte Gründung des Fördervereins gegangen.
Am baulichen Zustand des Seeund Hallenbads habe sich seit 2014 leider nichts verändert, obwohl beim Außenbecken dringender Renovierungsbedarf bestehe, so Roschkar weiter. Dennoch habe Senden „ein tolles Bad, ich weiß nicht, warum die Leute nicht hin wollen“. Vielleicht, glaubte er, wäre es hilfreich, wenn der Eintritt nach der Verweildauer der Gäste abgerechnet würde. Jetzt, wo der Kassenautomat defekt sei, sei die Gelegenheit für ein neues Abrechnungssystem womöglich günstig.
Zudem übte er Kritik am Stadtoberhaupt, etwa an der frisch vorgelegten Wohnbaustrategie. Da sei wohl „eine Idee übernommen und als eigener Entwurf verkauft“worden, so Roschkar über das Papier, das Bögge in der vergangenen Woche als Grundlage für eine Wohnbauund Wachstumsstrategie vorlegte. Offenbar solle die zuletzt beschlossene Grundstückspolitik jetzt zurückgenommen werden, nach der Bauland nur auf Flächen ausgewiesen wird, die der Kommune gehören, bemängelte der BiSS-Sprecher.
Er könne darüber hinaus den „Hype“um den Maibaumklau in Senden nicht verstehen, „die Wahlen sind doch erst 2020, bei manchen gehen wohl die Uhren vor“.
Es werde wohl nie bekannt werden, wie viel Geld diese Radio-PRAktion die Kommune insgesamt gekostet habe. Es sei aber klar, dass in den Tagen vor der
die Sendener Stadtverwaltung „nur eines im Sinn hatte, nämlich dieses Fest zu organisieren“. Bezüglich des Sendener Bahnhofs sei mit dem Fußgängersteg zwar keine ideale, aber immerhin eine machbare Lösung gefunden worden, „dank dem vehementen Einsatz einiger weniger Stadträte“, so Roschkar. Es werde sich zeigen, inwieweit dort der Einbau einer Fotovoltaikanlage umgesetzt werden kann.
Auch Fraktionsvorsitzender Yusuf Cinici lobte die „super Zusammenarbeit im gesamten Stadtrat“bezüglich der Bahn-Verhandlungen. Der Leerstand des BürgerhausLokals „bedrückt mich sehr“, so Cinici außerdem. Zwar habe es mehrere Interessenten gegeben, doch bewegt habe sich nichts. Größtenteils hätten die Bewerber von sich aus abgesagt, berichtete BiSS-Stadtrat und Dritter Bürgermeister Anton Leger darüber. Das Schwierige an der Neuverpachtung sei, „dass wir uns keinen Fehlgriff mehr leisten können“. Sonst verschlechtere sich der Ruf der Gaststätte weiter. Bögge selbst sagte in der jüngsten Sitzung, dass es nichts Neues zum Bürgerhaus gebe. Und das, obwohl, wie berichtet, zahlreiche Bewerbungen eingegangen waren. Auch Anton Leger kritisierte die Wachstumsstrategie des Bürgermeisters. Es gebe keinen Grund, eine Steigerung der Einwohnerzahl von neun Prozent zu erwarten, sagte er.