Mehr als ein Dorf
Ordensritter und Missionare
Reinmlingen, idyllisch am Westrand des Rieses und unweit von Nördlingen gelegen, ist etwas Besonderes. Da wäre zunächst das Schloss, dessen bauliche Wurzeln auf das 16. Jahrhundert und den Deutschen Ritterorden zurückgehen. 1920 wurde es von der Kongregation der Mariannhiller Missionare übernommen, ehe 1997 die Gemeinde Reimlingen dort – nach geglückter Renovierung – das Rathaus und eine Bürgerbegegnungsstätte platzierte. 1634, im Dreißigjährigen Krieg, diente das Schloss übrigens als Hauptquartier für die Kaiserlichen Truppen. Einige Kilometer entfernt fand auf den Hügeln des Albuch die den gesamten Krieg mitentscheidende Schlacht gegen die Schweden statt. Weit über 10 000 Gefallene kostete das Gemetzel. 1886 wurde dort eine Gedenkpyramide errichtet.
Von Reimlingen aus (Parkplatz am Schloss mit Wegetafel) führt ein beschildeter Wanderweg durch eine hügelige Heidelandschaft dorthin (Wanderzeit insgesamt knapp zwei Stunden). Wer länger unterwegs sein will, kann am Albuch dem „Südries-Panoramaweg“folgen, der über 14 Kilometer und in einem geschichtsreichen Bogen über die Staufer´schen Ruinen Nieder- und Oberhaus sowie das ehemalige Karthäuserkloster Christgarten wieder zurück nach Reimlingen führt. Dies mit weitläufigen Ausblicken auf das Ries bis Schloss Wallerstein und zum „Keltenberg“Ipf.
Aber auch Reimlingen selbst hat neben dem Schloss ein weiteres Highlight anzubieten: einen imposanten Mansard-Walmhausbau im neubarocken Stil gegenüber dem Schloss. Er wurde 1922/23 als Spätberufenenseminar durch die Mariannhiller Missionare konzipiert und dient heute einer von Kolping getragenen Fortbildungs- und Freizeiteinrichtung.
Auch die Pfarrkirche St. Georg braucht nicht zurückstehen: Ihr Turmunterbau und Teile des nördlichen Kirchenschiffes entstammen schon dem Ende des 12. Jahrhunderts.