Tempo 30 in Gannertshofen
Anwohner haben sich über Raser und zu viel Verkehr beschwert. Deswegen will die Gemeinde jetzt handeln
Im Großteil des Bucher Ortsteils Gannertshofen soll bald Tempo 30 gelten. Das hat der Marktgemeinderat vor Kurzem in einer Sitzung beschlossen. Alle Wege östlich der Weißenhorner Straße werden davon betroffen sein. Anstoß dafür war ein Brief eines Ehepaars, der Bürgermeister Roland Biesenberger (CSU) im März erreichte.
In dem Schreiben, das auch unserer Redaktion vorliegt, weisen die Anwohner auf die schwierige Verkehrslage hin. Konkret geht es ihnen um die Kirchstraße, den Pfarrgarten, die Aspachstraße und den Meßhofer Weg. Sie beklagen, dass die bisher geltenden 50 Kilometer pro Stunde zu viel seien. Vor allem in der Kirchstraße, wo sich neben dem Kindergarten, auch das Vereinsheim, eine Bushaltestelle und die Kirche befinden, sei die Unfallgefahr hoch. Auch landwirtschaftliche Fahrzeuge, die laut Anwohner oft mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs sind, seien ein Problem. Konkret heißt es im Schreiben: „Diese Situation können wir nicht länger hinnehmen, da wir jeden Tag Angst um unsere Kinder haben müssen und auch selbst der Gefahr ausgesetzt sind.“Unterstützt wurde der Antrag von einer Unterschriftenliste, auf die 85 Anwohner ihre Namen setzten.
Wie es in der Marktratsitzung hieß, mache es jedoch wenig Sinn, die Tempobeschränkung auf die im Brief erwähnten Straßen zu begrenzen. Denn auch im Norden von Gannertshofen sei in vielen Straßen eine Tempo-30-Zone angemessen. Deshalb soll sich die neue Beschränkung über den ganzen Osten der Gemeinde erstrecken, nicht nur auf die vier im Brief erwähnten Straßen. Das sei in einer Verkehrsschau von der Verwaltung ohnehin bereits angeregt worden. „Vom Arbeits- und Kostenaufwand her macht das keinen großen Unterschied“, sagte Bürgermeister Biesenberger in der Sitzung. „Und wir haben so den Vorteil, dass gleich alles abgedeckt ist und nicht später auch andere Anwohner eine 30erZone fordern.“
Um die Tempobeschränkung in Gannertshofen durchzusetzen, sollen sieben Schilder mit Verkehrsinseln aus Gummigranulat die Autofahrer zum langsamen Fahren bewegen. „Das sieht dann so ähnlich aus wie in Buch“, sagte Biesenberger. Dort waren im vergangenen Jahr ähnliche Tempolimits eingeführt worden.
Ab wann die neue Regelung gilt, steht noch nicht sicher fest. Biesenberger erklärte auf Nachfrage: „Erfahrungsgemäß dauert das bis Herbst.“Kosten soll die Maßnahme zwischen 6000 bis 7000 Euro.