Die Gefahr in der Höhe
Flugzeugpersonal hat großes Risiko, an Krebs zu erkranken
Flugzeugbesatzungen in den USA erkranken häufiger an verschiedenen Formen von Krebs als der Durchschnitt der Bevölkerung. Das berichten US-Forscher im Fachjournal
Die Wissenschaftler hatten die Daten von 5300 überwiegend weiblichen Flugbegleitern mit denen von 5000 nicht fliegenden Menschen verglichen. Vielflieger wiesen eine höhere Rate bei Tumoren an Brust (3,4 Prozent im Vergleich zu 2,3 Prozent), Gebärmutter (0,15/0,13 Prozent), Gebärmutterhals (1,0/0,7 Prozent), Darm (0,47/0,27 Prozent) und Schilddrüse (0,67/0,56 Prozent) auf. Besonders deutlich war der Unterschied beim Hautkrebs: Mehr als doppelt so viele Flugbegleiterinnen (2,2 Prozent) entwickelten Melanome und sogar gut vier Mal so viele (7,4 Prozent) andere Formen von Hautkrebs. Auch die vielfliegenden Männer (die aber nur nach Hautkrebs befragt wurden) schnitten schlechter ab – allerdings erkrankten sie insgesamt deutlich seltener als ihre Kolleginnen. „Gemessen an den niedrigen Raten von Übergewichtigen und Rauchern in dieser Berufsgruppe ist das Ergebnis auffallend“, sagt Studien-Ko-Autorin Irina Mordukhovich.
Schon lange ist bekannt, dass Flugpersonal gefährdet ist. In ihrem Arbeitsleben über den Wolken ist es diversen Krebsrisiken ausgesetzt – dazu zählen erhöhte kosmische Strahlung und UV-Strahlung, unregelmäßige Schlafrhythmen und möglicherweise auch chemische Substanzen in der Kabine. Seit langem ist zudem bekannt, dass die Hautkrebsrate unter langjährigen Berufsfliegern erhöht ist.
Für Gelegenheits- und Urlaubsflieger ist die Gefahr durch die Höhenstrahlung hingegen als äußerst gering einzuschätzen – das gilt in dieser Form auch für Schwangere und Kleinkinder.