Ignoranz, wenn es um Bauthemen geht
Zu unserem Artikel: „Spaziergängern stinkt’s schon jetzt“, von Donnerstag, 28. Juni: Beim Lesen des Artikels überfiel mich mal wieder die Verärgerung darüber, dass die Menschheit einfach ignorant ist und eine schnelle Planung niemals ganz zu Ende denkt, zumal wenn man vom Kapital infiziert ist. Besonders schlimm scheint es mir in Vöhringen zu sein, aber es ist wohl symptomatisch für die Politik: Da regt man sich (fadenscheinig) über Pferdemist auf den Fluren auf und verweist maximal in einem Nebensatz auf das Ziel, das die Stadt Vöhringen mit der Ausgliederung verfolgt: Die Stadt braucht Bauland und Flächen und da ist ihnen jedes Mittel recht.
Um handelseinig zu werden, kann man da schon mal weitere intakte Natur folgenschwer verbauen: Es wird am jetzigen Bucher Hof ein weiterer (!!!) völlig unpassender überdimensionierter Wohnblock entstehen und auf die neue teure Thaler Mitte „ausstrahlen“. Der neue Reiterhof, der über 90 (!) Pferde beherbergen soll, wird – das wäre Familie Bucher dann ja zu wünschen – viele Autos und Lastwagen anziehen. Dass die dortigen Straßen nicht dafür gemacht sind, wird vor lauter Pferdemist verschwiegen. Dann werden die Straßen eben verbreitert und so weitere Flächen versiegelt und der neue Zubringer-Kreisverkehr wird noch mehr überlastet werden. Du schönes neues Illertal! Den Gedanken, dass dieses Marketingkonzept auch für Familie Bucher nicht gut ausgehen wird, kann ich nicht verdrängen: Denn erstens hat sich die Stadt mir gegenüber jüngst beim Flächentausch keineswegs als fairer Handelspartner gezeigt und zweitens halte ich eine Betriebsvergrößerung dadurch, dass man seine dringend dafür nötigen Flächen auf der anderen Seite abgibt für nicht besonders klug. Die Konsequenz ist klar: Die Natur rund um das Illertal wird für die Zukunft verbaut. Auf einer neuen Fläche wird wieder ein neuer Kristallisationskern markiert. Aufwachen, Ihr Vöhringer!!! Aufwachen, Ihr Stadträte!!!
Vöhringen
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