Wasser für den Forggensee
Zunächst steigt der Spiegel nur um fünf Meter. Wie es dann weitergehen soll
Die Uniper Kraftwerke GmbH hat gestern entschieden, einen Teilaufstau des Forggensees vorzunehmen. Grundlage ist die Empfehlung der mit internen und externen Experten besetzten Kommission. Zunächst soll der Wasserspiegel um fünf Meter steigen. Dann wird man sehen, ob der sanierte Damm dicht ist.
Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren die Erkenntnisse der seit Anfang April gemachten Bohrungen zur Erkundung des Bauuntergrunds und die Bewertung der mittlerweile erfolgten Zementinjektionen. Nach Einschätzung der Experten ist der Damm durch das Einspritzen von Beton mittlerweile wieder so weit stabilisiert, dass mit dem Teilaufstau begonnen werden kann. Der Aufstau unterliegt – wie auch der gesamte Damm – der ständigen Kontrolle. Dazu werden etwa 50 Messeinrichtungen beobachtet. Sollten die Werte während des Aufstaus auf Unregelmäßigkeiten hinweisen, würde dieser abgebrochen und das Wasser wieder in den Lech abgegeben werden. Nach weiteren Analysen steht dann die Entscheidung zur Fortsetzung des Aufstaus an. Alleiniges Kriterium für alle Entscheidungen sei die Sicherheit. In welchem Zeitraum der Teilaufstau erfolgt, ist nur schwer vorherzusagen, denn er ist von den Zuflüssen im See abhängig. Hinzu kommt die ökologisch bedingte Auflage, jederzeit eine Mindestmenge Wasser in den Lech abzugeben, sodass auch nicht der gesamte Zufluss für den Aufstau zur Verfügung steht.
Der Teilaufstau wird anfangs mit bloßem Auge nicht zu erkennen sein. Sollte in nächster Zeit kein starkes Gewitter oder länger anhaltender Regen über dem Füssener Land oder dem angrenzenden Österreich niedergehen, werde es auch noch bis zu zwei Wochen dauern, bis überhaupt ein Unterschied erkennbar ist, sagt Theodoros Reumschüssel, Sprecher von Uniper. Sollte es allerdings plötzlich stark und lang anhaltend regnen, könne bereits in vier Tagen der Wasserspiegel schnell steigen.