Illertisser Zeitung

Weißenhorn muss Millionen zurückzahl­en

Gewerbeste­uer war zu hoch angesetzt

- (cao)

Die Stadt Weißenhorn muss 6,6 Millionen Euro an Gewerbeste­uer zurückzahl­en. Zudem werden dieses Jahr noch rund 2,2 Millionen Euro weniger in die Kasse fließen, als ursprüngli­ch geplant. Der Grund ist die gängige Praxis der Finanzämte­r, die Einnahmen der Städte aus der Gewerbeste­uer im Voraus zu schätzen. Erst wenn die endgültige Abrechnung da ist – in der Regel zwei Jahre später – können Kommunen sich ihrer finanziell­en Lage sicher sein. Die Prognose für die Fuggerstad­t lag also weit höher, als der Anteil am Ende ausfiel.

In Summe muss die Stadt dieses Jahr also bei ihren Planungen auf rund neun Millionen Euro verzichten. „Das ist keine Katastroph­e, wir können das durchaus wegstecken“, sagt Weißenhorn­s Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt. Aber es sei schon ein Schlag für die Stadt, weil es natürlich viel Geld sei. Im September soll ein Nachtragsh­aushalt verabschie­det werden, vermutlich könne die Summe aus den Rücklagen bezahlt werden. Bürgermeis­ter Fendt versichert aber: „Alle Projekte, die laufen, werden auch gemacht.“Das betreffe etwa die Feuerwehr oder die Kinder-Betreuung.

Es sei gut gewesen, so Fendt, dass die Stadt das Geld noch nicht ausgegeben habe. Die geschätzte­n Gewerbeste­uer-Einnahmen seien eben keine sichere Finanzquel­le, „und was man nicht sicher hat, soll man erst mal zurückhalt­en“. Wie Kämmerer Michael Konrad versichert, ist der Fall wohl eine einmalige Sache. 2020 soll in Weißenhorn wieder alles normal laufen.

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