Illertisser Zeitung

Noch sind die Koffer nicht gepackt

Kaplan Thomas Kleinle wechselt demnächst von Illertisse­n nach Altenstadt. Welche Aufgaben er dort übernimmt

- VON ZITA SCHMID

Der Illertisse­r Kaplan Thomas Kleinle wird ab 1. September Pfarrer der Pfarreieng­emeinschaf­t (PG) Altenstadt. Einige Tage vor seiner offizielle­n Verabschie­dung, die am 22. Juli stattfinde­t, sitzt er noch nicht auf gepackten Koffern.

„Zeit zum Aussortier­en oder Packen hatte ich aktuell noch nicht“, meint der scheidende Kaplan, der „sehr gerne in Illertisse­n gewesen ist“. Pfarrer Specker und das ganze Team habe er sehr geschätzt. Freundscha­ften zu Ministrant­en und Familien seien entstanden. Das alles zu verlassen, falle ihm schwer. „Bei allem Abschied freue ich mich auf die neue Aufgabe und die Menschen in der PG Altenstadt“, so der zukünftige Altenstadt­er Pfarrer.

Zwei Jahre war der heute 31-jährige Priester Kaplan in der PG Illertisse­n. Aufgewachs­en ist er in Lauingen, wo er auch zur Schule ging. Er hat zwei jüngere Schwestern. Seine Familie beschreibt er als „bodenständ­ig“und religiös nicht „abgehoben“. Dort habe er „gelebten Glauben“erfahren. „Ich bin sehr dankbar für den Rückhalt, die Unterstütz­ung und den Zusammenha­lt in der Familie.“

In seiner Heimatstad­t spielte er in der Stadtkapel­le Saxofon. Ein ehemaliges Hobby, für das er inzwischen zu wenig Zeit habe. In Lauingen war er auch neun Jahre als Ministrant tätig. Ein Umstand, der dazu beitrug, dass er sich später für den Priesterbe­ruf entschied.

Denn als ein damaliger Oberminist­rant seiner Pfarrei zum Diakon geweiht wurde, kam ihm der Gedanke, auch diesen Weg einzuschla­gen. „Es war beim Auszug aus der Kirche“, erinnert er sich. Als der neu geweihte Diakon an ihm vorbeiging, sah er in seinem Gesicht ein Strahlen. Das bewegte ihn. „Er hatte seine Berufung gefunden“. Obwohl Kleinle ursprüngli­ch Mathematik und Informatik studieren wollte, hat er den neu geweckten Wunsch weiterverf­olgt. „Um für Gott und für die Menschen in ihren verschiede­nen Lebenssitu­ationen da zu sein, wollte ich Priester werden“, nennt er seine Gründe.

Nach dem Abitur ging er direkt ins Priesterse­minar nach Augsburg und studierte an der Universitä­t Theologie. 2012 wurde er zum Diakon und 2013 zum Priester geweiht. Nach drei Jahren als Kaplan in Mindelheim kam er 2016 in die PG Illertisse­n.

Eine seiner Hauptaufga­ben war die Betreuung der Ministrant­en. Mit ihnen unternimmt er in der ersten Augustwoch­e noch eine Romwallfah­rt, dann endet sein Dienst in der Vöhlinstad­t.

Anschließe­nd wird er in sein neues Domizil – in den renovierte­n Pfarrhof nach Untereiche­n – ziehen, denn im Altenstadt­er Pfarrhof und Pfarrbüro stehen Umbaumaßna­hmen an. Um die Ministrant­en will er sich auch in Altenstadt wieder kümmern, sagt er. Ansonsten müsse er sich erst einen Überblick verschaffe­n, was in seiner neuen PG mit ihren fünf Pfarreien und zehn Ortschafte­n alles los ist. Im September hat er dazu zunächst verschiede­ne Treffen geplant.

Vor allem will er aber die Menschen kennenlern­en und mit ihnen überlegen, wie sie zusammen „Gott erfahrbar werden lassen können“. Das Team und einige der Ehrenamtli­chen der Altenstadt­er PG habe er bereits kennen- und schätzen gelernt.

So könne er seiner neuen Aufgabe beruhigt entgegenbl­icken. Und das mit dem Packen, würde er auch noch hinbekomme­n. „Ich habe schon viele Hilfsangeb­ote von Freunden bekommen, das klappt sicher“, sagt Kleinle.

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