SPD ehrt verdienten Genossen
Helmut Koch ist seit 50 Jahren Parteimitglied – und zwar ein überaus aktives. Der Babenhauser gehört zu den dienstältesten Kreisräten im Unterallgäu. Und hat viel erreicht
Seit 50 Jahren gehört Helmut Koch aus Babenhausen der SPD an – und dabei viel mehr als ein „normales Mitglied“. Dafür wurde der Lokalpolitiker kürzlich mit der goldenen Ehrennadel der Partei ausgezeichnet. Seit 44 Jahren gehört Koch dem Kreistag Unterallgäu an, acht Jahre war er Mitglied des Babenhauser Marktrats. Seit langer Zeit bringt der SPD-Mann seine Expertise um soziale Einrichtungen ein.
Das alles soll durch die Ehrung gewürdigt werden. Die SPD bedankt sich bei ihrem langjährigen Mitglied dafür, dass es dazu beitrage, „unsere gesellschaftlichen Ziele zu verwirklichen“. So steht es im Text der Urkunde, die von der bayerischen SPD-Landesvorsitzende Natascha Kohnen und der Ortsvorsitzenden Karin Steck unterzeichnet ist. Letztere bezeichnete Koch als „vorbildlichen Kommunalpolitiker“, der auch maßgeblich dafür verantwortlich gewesen sei, dass sie in der örtlichen SPD Verantwortung übernommen hat.
Die Frage, wie man es so lange in einer Partei wie der SPD aushalte, mag Koch gar nicht hören. Viel mehr sei es interessant, aus welchen Gründen man in eine Partei eintritt. Das seien für Helmut Koch damals die sozialen Umwälzungen des Jah- res 1968 gewesen – aber auch die Ostpolitik von Willy Brandt. Mit den heutigen Personal- und Politikentscheidungen der SPD habe er durchaus seine Probleme, sagt Koch. Zumal hier wirkliche Alleinstellungsmerkmale fehlten.
Vorbildcharakter habe für ihn stets sein Vater gehabt, der vor rund neun Jahren verstarb. Der war zu- sammen mit Helmut Koch vor 50 Jahren in die SPD eingetreten – und 1972 wagten Vater und Sohn den Einstieg in die Kommunalpolitik. Da damals nicht erlaubt war, dass aus einer Familie zwei Mitglieder gleichzeitig dem Gemeinderat angehören, beschlossen sie eine „Arbeitsteilung“: Kochs Vater entschied sich für den Marktrat, dem er von 1972 bis 1996 ununterbrochen angehörte. Der heute 68-jährige „Koch junior“wählte den Weg in den Kreistag. Dabei fehlten ihm im ersten Anlauf lediglich 30 Stimmen zum Einzug in das Gremium. Doch schon zwei Jahre später rückte er nach und war mit 24 Jahren einer der jüngsten Kreisräte in Bayern.
Schwerpunkt seiner Arbeit war der soziale Bereich, vor allem Krankenhäuser und Seniorenarbeit, aber auch die Jugendarbeit. Koch, der auch in der Arbeiterwohlfahrt aktiv ist, setzte sich dafür ein, dass Babenhausen nach der Schließung des Kreiskrankenhauses ein Altenpflegeheim bekam. Als Finanzbeamter war stets sein Rat in Geld- und Steuerangelegenheiten gefragt. Besonders geschätzt wurde zudem Kochs ausgleichende, ruhige Art. So bescheinigte ihm der damalige Bürgermeister Theo Lehner anlässlich Kochs Abschied aus dem Marktrat „seine Ziele mit Nachdruck und fundiertem Wissen“verfolgt zu haben. Dies attestierte ihm bei der Nadelüberreichung auch Ortsvorsitzende Steck: Koch habe stets die Belange Babenhausens in den Vordergrund seines kommunalpolitischen Wirkens gestellt.
Das soll nun zu Ende gehen: Koch kündigte an, dass mit der laufenden Legislaturperiode auch seine Zeit als Kreisrat enden werde – ebenso wie die als Landratsstellvertreter.