Illertisser Museum erhält Preis
Der Heimatverein wusste nichts davon
Die Freude im Illertisser Verein für Heimatpflege war am Freitag groß – auch wenn man von der Prämierung des örtlichen Museums zuvor nichts gewusst hatte. „Merkwürdig“findet das Vorsitzender Max Kanz, die Auszeichnung sei dennoch eine „schöne Sache“. Der Hintergrund: Dank der langjährigen Fußballproduktion in der Vöhlinstadt (1925 bis 1998, dazu gehörte die legendäre „Illerbombe“) ist das Ende April wiedereröffnete Illertisser Museum nun in der bayernweiten Liste „100 Heimatschätze“vertreten. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung der Ministerien für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat sowie für Wissenschaft und Kunst hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde.
Bei einem Wettbewerb wurden 100 Exponate aus nicht staatlichen Museen im Freistaat ausgewählt – und nun ausgezeichnet. „Unzählige Kleinode erzählen spannende Geschichten, stärken das Gefühl für die bayerische Lebensart und präsentieren einen modernen, lebendigen Umgang mit der bayerischen Heimatgeschichte“, sagte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker am Freitag bei einem Festakt in München. Jedes Museum konnte sich mit maximal drei Objekten bewerben, heißt es in der Mitteilung weiter. Wer die „Illerbombe“vorgeschlagen hat, ist unklar – zumindest im örtlichen Verein für Heimatpflege, der als Träger des Museums fungiert. „Keine Ahnung“, sagt Vorsitzender Kanz, der das nach eigenem Bekunden noch klären will. Toll sei die Auszeichnung trotzdem. Dotiert ist sie laut den Ministerien mit einem Preisgeld von 1000 Euro. Wie die Auswahl erfolgte (und wer benachrichtigt wurde), ließ sich am Freitag auf Nachfrage unserer Zeitung in München nicht klären.
Aus Schwaben wurden neben der Illertisser Ballproduktion 15 Stücke in die Schätzeliste aufgenommen. Dazu gehören eine Dampflok des Nördlinger Eisenbahnmuseums, die „Ausschell-Glocke“des Heimatmuseums Thannhausen und die Bronzetür des Augsburger Doms.