Illertisser Zeitung

Das muss analysiert werden

Der FV Illertisse­n verkauft sich ordentlich und verliert trotzdem sein Auftaktspi­el in Schweinfur­t. Was auch an einer fragwürdig­en Schiri-Entscheidu­ng lag

- VON HERMANN SCHILLER

Der FV Illertisse­n ging gestern im Auftaktspi­el der bayerische­n Fußball-Regionalli­ga beim FC Schweinfur­t erwartungs­gemäß leer aus. Aber es lief bei der 1:3-Niederlage auch ganz unglücklic­h für die Mannschaft von Trainer Stefan Anderl, die nach einem fragwürdig­en Platzverwe­is mehr als eine Halbzeit lang in Unterzahl spielen musste.

Der Titelanwär­ter aus Unterfrank­en dominierte vor 1700 Zuschauern die überaus unterhalts­ame und ereignisre­iche erste Hälfte, Illertisse­n stand aber nach hinten sehr disziplini­ert. Nach einem Freistoß von Christophe­r Kracun brachte Janik Schilder noch die Fäuste an den Ball (13.), aber zwei Minuten später war der FVI-Keeper zum ersten Mal ge- schlagen. Florian Pieper marschiert­e bis zur Grundlinie, legte quer und der mitgelaufe­ne Schweinfur­ter Abwehrmann Philip Messingsch­lager musste aus zwei Metern nur noch den Fuß hinhalten. Doch Illertisse­n antwortete mit dem ersten gefährlich­en Angriff in diesem Spiel. Nach einem Vorstoß über links stand plötzlich Felix Schröter frei und der erst in der vergangene­n Woche nachverpfl­ichtete Angreifer traf zum Ausgleich (18.). Doch auch dieser Spielstand hatte nicht einmal zehn Minuten lang Bestand. Weniger als eine halbe Stunde war vorbei, als Adam Jabiri den Ball aus knapp 20 Metern zur erneuten Schweinfur­ter Führung ins lange Eck zimmerte.

Dass es jetzt ganz schwer werden würde, das wussten die Gäste spätestens fünf Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit. Pieper marschiert­e Richtung FVI-Gehäuse, kurz vor dem Strafraum riss ihn Tim Buchmann um und sah für diese vermeintli­che Notbremse die rote Karte. Fassungslo­sigkeit aufseiten des FV Illertisse­n, dem schon nach 33 Minuten ein Elfmeter verweigert worden war, da in dieser Szene gleich mehrere Spieler auf mindestens gleicher Höhe standen. Die Gäste wurden sogar noch heftiger bestraft: Beim anschließe­nden Freistoß legte Kracun den Ball kurz quer zu Steffen Krautschne­ider, der flach ins rechte Eck zum 3:1-Pausenstan­d traf.

Im zweiten Durchgang war dann deutlich weniger geboten im WillySachs-Stadion. Schweinfur­t legte den Schongang ein, Illertisse­n hatte dadurch in Unterzahl sogar etwas mehr Ballbesitz, aber nach vorne passierte auf beiden Seiten wenig. Erwähnensw­ert ist eigentlich nur noch ein Kopfball des eingewechs­elten Armin Rausch zehn Minuten vor Schluss, der das Schweinfur­ter Tor knapp verfehlte.

FVI-Trainer Anderl haderte zwar hinterher auch mit dem Platzverwe­is: „Eine sehr harte Entscheidu­ng, dann fällt sofort das 3:1 und damit war das Spiel durch.“Aber er war auch nicht einverstan­den mit der Körperspra­che seiner Mannschaft: „Die Schweinfur­ter haben uns in der ersten Halbzeit mit ihrer Zweikampfh­ärte dominiert. Wir haben versucht, das spielerisc­h zu lösen und das funktionie­rt eben nicht.“

Buchmann, Krug, Celiktas, Scioscia – M. Strobel (68. Bolkart), Nebel, Hahn, Coban – Schröter (68. Rausch), Ph. Strobel.

 ?? Foto: Horst Hörger ?? An der Taktik von Trainer Stefan Anderl hat es sicher nicht gelegen, dass der FV Illertisse­n in Schweinfur­t leer ausging. Eher an den personelle­n Problemen, dem starken Geg ner und einer fragwürdig­en Schiedsric­hter Entscheidu­ng.
Foto: Horst Hörger An der Taktik von Trainer Stefan Anderl hat es sicher nicht gelegen, dass der FV Illertisse­n in Schweinfur­t leer ausging. Eher an den personelle­n Problemen, dem starken Geg ner und einer fragwürdig­en Schiedsric­hter Entscheidu­ng.

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