Wer steckt wen in die Tasche?
Frauen shoppen, Männer sparen – meinen zumindest die Männer
Heute soll es an dieser Stelle um Fairness gehen. Nicht die Fairness insgesamt, sondern um eine besondere. Ein beliebtes Thema der Herren der Schöpfung ist bekanntlich Evas Ausgabeverhalten. Wie häufig wird kritisiert, dass die Dame des Hauses kein Maß finden kann. Unsummen ausgibt. Für ein schickes Paar Sandalen etwa kann man locker 70 Euro auf den Tisch legen, bei Bedarf natürlich auch das Zehnfache. Bleiben wir hier einmal bei 70 Euro.
Unterwäsche? Kann man günstig bekommen. Für etwas ambitioniertere Nächte dürfen String und Spitzen-BH aber durchaus auch zusammen 250 Euro kosten. Handtaschen? Gestehen wir der Normalverdienerin hier 80 Euro pro Täschchen zu. Und Friseurbesuche, Nagelpflege, Kosmetika? „Um Himmels willen“, hören wir Adam rufen, darum hören wir jetzt mit der Aufzählung auf.
Das starke Geschlecht brüstet sich hingegen oft damit, den Verlockungen des Konsums widerstehen zu können. Dem einen oder anderen reichen gar Hosen und Hemden, die es für je 19,90 im Angebot gibt. Bei Aldi Süd, Lidl und Co. Nun sind wir wieder beim Thema Fairness. Es ist egal, wo man in Deutschland herumläuft: Nur allzu zahlreich sieht man EdelKarossen von Männern, deren Neupreis wir hier der Einfachheit halber mal mit 70 000 Euro beziffern wollen. Das sind 1000 Paar handelsübliche Sandalen. Selbst wenn Eva sich zehn pro Jahr kauft, ist sie hundert Jahre lang im Plus. Beim Auto, da verliert Adam schnell die Relation. So wie ein Oldenburger Unternehmer, der nun sogar dem Dieb seines Mercedes 300 SL „California Outlaw“von 1955 stolze 250 000 Euro zahlen will – wenn er ihm nur sein geliebtes Baby zurückgibt. Manche Frauen haben kein Maß? Viele Männer auch nicht.